Rezension

Zu klischeehaft.

Shadowcaster 1: Dein Kuss in meiner Nacht - Cathy McAllister

Shadowcaster 1: Dein Kuss in meiner Nacht
von Cathy McAllister

Bewertet mit 1.5 Sternen

Klischee komm raus, war mein erster Gedanke nachdem ich die Konstellation des Buches begriffen hatte. Heißer, junger Typ kommt neu an die Schule. Alle stehen auf ihn außer die Außenseiterin Faith. Typ will aber Faith, die beiden ziehen sich magisch an und sind nach dem zweiten Treffen schon crazy in Love. Och man. Ich mag Schnulzen, aber das war mir echt ein bisschen zu schmalzig. Vor allem, wenn die zwei dann nach einem Kuss schon direkt an Sex denken. Generell ist Sex und Bestrafung und Lust hier im Übermaß vorhanden. Die Bösen bestrafen, jeder denkt daran jede junge Frau, die man zu Gesicht bekommt, halb zu misshandeln und wer noch warten will, lässt sich trotzdem breitschlagen.

Wo wir schon bei gut und böse sind - hier lässt es sich eine extrem klare Linie zwischen den beiden Fronten ziehen. Die bösen Umbra sind hinterlistig, fies, schadenfroh und sexuell unbefriedigt. Die guten Shadowcaster sind.. ja was sind die eigentlich? Ich habe bis jetzt nicht ganz begriffen worin der Sinn dieser beiden Lager liegt. Warum gibt es die? Was tun sie? All das wird nicht geklärt. Die Autorin schwebt damit ziemlich weit auf der Oberfläche.

So auch mit ihren Charakteren. Cole, der gut aussehende neue Kerl ist perfekt. Man kann es nicht anders sagen. Er hat keine Ecken und Kanten. Dabei sind seine Gespräche mit der nicht gut aussehenden, molligen, unsicheren Außenseiterin Faith ebenfalls ziemlich oberflächlich und drehen sich, wenn es nicht darum geht ihr zu sagen, dass sie toll aussieht und dass er sie beschützen wird.. um.. na? Natürlich: um Liebe und Sex.

Die Story trottet dabei vor sich hin, wobei ich finde, dass man aus dem Grundgerüst einiges hätte machen können. Die Flucht im Wald und die Szenen hinter der Hängebrücke hätte man besser ausschmücken können. Dabei wird Faith von der zickigen Cheerleaderin Cherryl begleitet, die sich nicht darum schert, dass sie evtl. bald sterben könnte, wenn sie sich nichts zu essen sucht, sondern um ihre Fingernägel. Schon ab dem ersten Satz ging sie mir auf die Nerven. Generell machen sich sowohl Cherryl als auch Faith wenig Gedanken darüber, dass irgendjemand sie vermisst, wie sie aus der dieser anderen Welt wieder herauskommen, sondern trotten so vor sich hin und machen sich meiner Meinung nach viel zu wenig Sorgen darum, dass es wirklich eine schwierige und lebensbedrohliche Situation ist.

Das, was mich am meisten gestört hat, war allerdings die Vorhersehbarkeit. Die Sätze sind so geschrieben, dass alles ganz genau erklärt ist und man sich ganz genau denken kann, was damit gemeint ist und wo das hinführen soll. Die Szene, die mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat, war, dass Faith und Cherryl seit 2 Tagen auf der anderen Seite der Schlucht wandern und in der Nacht Cole sie davor warnt, dass dort Gnoggs (Wildschweine) vorbeikommen könnten. Und natürlich, wie hätte es anders kommen sollen, kommt GENAU am DARAUFFOLGENDEN Tag solch ein Gnogg. Nein, nicht vorher, sondern erst, wenn Cole sie davor warnt - ist doch logisch.

Fazit                                                                                                                                                               

Dein Kuss in meiner Nacht ist ein Buch voller Klischees, voller schnulziger Gespräche und mit Sex .. äh Liebe auf den ersten Blick. Für mich ist dieses Buch zu vorhersehbar, als dass es Spannung aufbauen könnte. Die plumpen Charaktere machen das auch nicht wett. Dafür war es aufgrund all dieser Dinge schon wieder unterhaltsam. ;)

Schade, 1,5/5 Punkte.