Rezension

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Zu oberflächlich ausgearbeitet

The Banker - Piper Rayne

The Banker
von Piper Rayne

Bewertet mit 3 Sternen

SPOILER!

Die Geschichte von Lennon und Jasper ist leicht und oberflächlich zugleich. Viele Abschnitte haben mir gut gefallen, doch diese wurden schnell überdeckt vom verkrampften Versuch Lennon als "anders als andere Frauen" zu beschreiben.

Was ich konkret damit meine? Lennon ist 26 Jahre alt und ist in ihrem Leben zufrieden und erfolgreich. Mit ihrem Tattoostudio und ihrer offenen Art scheint sie alles zu haben, was sie sich wünscht. Nur die Anerkennung von ihrer Familie bekommt sie nicht. Nicht einmal ihre Freundinnen scheinen an sie zu glauben, weil sie ja so "stürmisch" ist. Ein klassisches Familienleben als Hausfrau und Mutter? Das ist nichts für Lennon. Dafür genießt sie viel zu sehr ihr wechselnde Liebesleben und die Freiheit im Allgemeinen. Ihre Geschäftsidee unterstreicht ihre Aussage, dass es ihr egal sei, wer von ihr schlechtes denkt. Sie zieht ihr Ding durch. In der Theorie toll, aber im Buch wird es immer wieder anders vermittelt. Lennon scheint sehr darunter zu leiden, dass ihre Familie und Freunde sie nicht vollständig akzeptieren. Sie will von niemandem Hilfe annehmen und möchte es endlich allen beweisen.

Doch dann kommt Jasper. Natürlich verändert er alles. Anfangs hält er sich noch zurück, doch schon beim zweiten Treffen geht es um nichts anderes mehr als intime Szenen. In den unmöglichsten Situationen können die beiden nicht die Finger von sich lassen und riskieren eine peinliche Situation mit Jaspers´ Eltern. Peinlich und irgendwie auch kindisch, denn das passt nicht zu zwei eigentlich erwachsenen Menschen, die sehr auf Kontrolle aus sind. Für Jasper ändert sich Lennon, auch wenn sie immer wieder Zweifel verspürt. Plötzlich, wie über Nacht, hat sie auch kein Problem mehr damit, dass er einen kleinen Sohn hat. Lennon merkt, dass sie sich doch in der Mutterrolle wohlfühlen kann. Und so kommt es, dass sie innerhalb von wenigen Wochen ihre Meinung komplett ändert und monogam leben möchte - mit dem Kind ihres Partners. 26 Jahre hat sie es gemieden und sogar regelrecht abgelehnt.. aber dann kommt die große Liebe und wirft alle Zweifel über Bord.. Unrealistisch, wenn ich ehrlich bin. Die Geschichte war trotzdem süß, viel zu viel intime Szenen und oberflächliche Beschreibungen. Zum Schluss darf der Heiratsantrag nach wenigen Wochen natürlich nicht fehlen.. 

Der Titel "The banker" ist im Buch regelrecht untergegangen. Nur an vereinzelten Stellen ist Jaspers Beruf wirklich relevant.