Rezension

Zu viel

A place for YOURSELF (YOURSELF - Reihe 2) -

A place for YOURSELF (YOURSELF - Reihe 2)
von Mara Schnellbach

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich den ersten Teil der Yourself- Reihe von Mara Schnellbach gelesen hatte, hatte ich mich sehr auf die Geschichte von Siwon und Chiron gefreut, die man dort bereits schon etwas kennengelernt hat.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr poetisch, zart und sanft, wie man es schon aus dem vorherigen Teil gewohnt war.

Die Charaktere sind definitiv nicht 0815, sondern wirklich mal besonders, neu und sehr gefühlvoll. Besonders Chiron hatte es mir mit seiner miesen Laune schon irgendwie sehr angetan.

Und obwohl ich mich sehr auf die beiden gefreut hatte, muss ich leider sagen, dass mich dieses Buch nicht ganz so sehr von sich überzeugen konnte, wie "A way to yourself".

Es fehlte mich hier doch etwas sehr an einer Handlung, ich hatte in manchen Momenten einfach das Gefühl, dass wirklich nichts passiert und es nur so vor sich hinläuft.

Der Schreibstil gefiel mir im ersten Teil auch wirklich sehr gut und in manchen Momenten traf er auch direkt ins Herz.
Bei diesem Teil muss ich allerdings sagen, dass es mir einfach zu viel war. Zu viele Emotionen und Gefühle.
Die Charaktere, egal welchen Alters geben auch immer sehr tiefsinnige und aufbauende Kommentare von sich. Für mich war dies in manchen Fällen unpassend und auch etwas unrealistisch. Mir fehlte es einfach an normalen Unterhaltungen. Hier wirkte manches doch sehr gestellt und gestelzt.

Was mir an diesem Buch aber am meisten gefehlt hat, war Leichtigkeit. Die Geschichte von Chiron und Siwon wirkte oftmals schwermütig und traurig. Die Charaktere weinen sehr viel, eigentlich fast immer. Sie sind nachdenklich, traurig und zweifeln.
Das wurde mir auf die Dauer zu viel und begann mich beim Lesen schon etwas runter zu ziehen.
Ein bisschen Humor oder ähnlich Leichtes hätte ich mir hier einfach gewünscht, um aus diesem Tristen auch wieder rauszukommen.

Die Entwicklung der Beziehung von Siwon und Chiron konnte ich ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr richtig nachvollziehen. Am Anfang nähern sie sich recht langsam an, es gibt viel hin und her und auch eine große Unsicherheit und viele, viele Zweifel. Aber plötzlich ist alles einfach, sie gehen offener miteinander um und alles was vorher so schwer erschien, ist mit einem Mal möglich. Für mich war dies nur schwer nachvollziehbar und ging mir zu schnell.

A place for yourself besticht zwar durch seinen sehr poetischen Schreibstil, allerdings uferte es hier doch etwas aus. Das Buch wirkte zwischendurch etwas bedrückend und zog mich emotional schon etwas runter. Auch die sehr vielen Gefühlsausbrüche der Charaktere waren mir auf Dauer zu viel und wurden dann auch anstrengend. Ich hätte mir hier einfach mehr Leichtigkeit gewünscht.