Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Zu viel gewollt - überladen und konstruiert

Die guten Frauen von Christianssund - Anna Grue

Die guten Frauen von Christianssund
von Anna Grue

Bewertet mit 2 Sternen

Als Fan skandinavischer Krimis freute ich mich doch sehr über diese Neuerscheinung aus Dänemark. Endlich mal wieder richtig abtauchen und ermitteln.

Der Einstieg ins Buch war dann auch recht interessant, schreiben kann die gute Frau Grue. Schön fand ich vor allem von Orten zu lesen, an denen ich selbst bereits gewesen bin.

Dan Sommerdahl kuriert sich gerade vom Burn-out aus als sein bester Kumpel Kommissar Flemming Torp zu einem neuen Fall gerufen wird. Dan hängt sich einfach mal an die Fersen seines Freundes, denn endlich passiert mal wieder etwas in seinem Leben. Und dann stellen die beiden auch noch fest, dass die Putzfrau in der Werbeagentur, in der Dan gearbeitet hat, ermordet worden ist. Dan ist sofort Feuer und Flamme und beginnt zu ermitteln.

Wäre es nur bei diesem einen Mord (bzw. zwei) geblieben und die Ermittlertätigkeiten wären voll in Fahrt gekommen, dann hätte mir der Fall sicher gut gefallen, doch die Autorin verstrickt sich und landet schlussendlich bei Zwangsprostitution, für mich einfach zu viele Fälle in einer Geschichte.

Nach den ersten 150 Seiten stellte ich dann fest, dass die Dialoge hier einen sehr großen Raum einnehmen und das Buch dadurch langatmig werden lassen. Je mehr ich las, desto mehr überlegte ich, ob ich denn überhaupt noch wissen möchte, wie das Ganze ausgeht. Ich las zu Ende und wurde leider nicht für mein Durchhaltevermögen belohnt.

Ich weiß nicht, ob es an meiner derzeitigen Stimmung liegt, aber dieses Buch konnte mich einfach nicht fesseln. Mit den beiden Hauptcharakteren wurde ich leider auch überhaupt nicht warm.

Fazit: Die Autorin kann schreiben, keine Frage, aber sie hat hier in ihrem ersten Fall um Dan Sommerdahl einfach zu viel gewollt. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen...