Rezension

Zu viel von allem

Endless Skies – Die Welt zwischen deinen Worten -

Endless Skies – Die Welt zwischen deinen Worten
von Gabriella Santos de Lima

Bewertet mit 2 Sternen

Von außen sehr schön, aber innen mit Ecken und Kanten.

Die Bücher von Gabriella Santos De Lima sind für mich meistens wie eine Wundertüte. Entweder liebe ich sie oder sie können mich nicht überzeugen. "Endless Skies" gehört leider zu den Büchern, die mich nicht abgeholt haben.

"Enless Skies" hat einen wunderschönen Titel und ein zauberhaftes Cover. Dieses passt sehr gut zu den anderen Büchern aus der Reihe. Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits. Ich finde diesen sehr gewöhnungsbedürftig. Daher war ich angenehm überrascht, dass ich in diesem Buch wieder eine neue Art und Weise von ihrem Schreibstil kennenlernen konnte. Die vielen Metaphern finde ich toll. Manche Worte in Jugendsprache treffen meinen persönlichen Geschmack nicht, wie "semi" oder "24/7". Der Schreibstil ist mir insgesamt zu viel des Guten. Alles ist semi, artsy, classy, lowkey oder edgy. In welchem Zusammenhang verwendet man in einem Gespräch "lowkey"? Ich weiß es echt nicht.

Ich verstehe viele Anspielungen der Charaktere leider überhaupt nicht, obwohl ich jünger als die Autorin bin. Niemand redet in der Realität so wie die Charaktere. Einige Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen, die jedoch nicht weiter im Lesefluss gestört haben. Auch die vielen Wörter mit Hashtag haben mich beim Lesen gestört. Ich hatte das Gefühl, dass die Charaktere in ihren Dialogen aneinander vorbei reden.

Mit den Charakteren bin ich am Anfang des Buches nicht warm geworden. Die verschiedenen Charaktere haben mich zuerst etwas verwirrt. Die Gefühle der Charaktere waren für mich zu wechselhaft und ein bisschen unauthentisch. In einem Moment sind die Charaktere traurig, im nächsten flirten sie, im nächsten ist alles bunt und dann alles grau. Ich bin mir nicht sicher, welche Gefühle Delilah zu Beginn hat, da sie immer abwechselnd an Ryder und Penn denkt. Später kommt noch Vance dazu. Zu jedem hat sie gemischte Gefühle. Gleichzeitig ist sie aber auch auf Jonah fixiert, was echt verwirrend ist.

Plötzlich tauchen Nebencharaktere auf, die kurz eine Rolle spielen und einen engen Bezug zu den Charaktere haben, aber nie zuvor erwähnt wurden. Das hat mich öfter verwirrt. Jonah ist Synästhetiker, was ich auch noch nicht kannte. Das Buch hat mich dazu angeregt, mich mehr über das Thema zu informieren. Delilah lebt irgendwie in einer Illusion. Mit beiden Charakteren bin ich nicht warm geworden. Die vielen Wiederholungen der Charakternamen haben mich genervt. Es gibt ein sehr schnelles Tempo der Handlung. Ebenso finden die Übergänge von der Kennenlernphase zum Verliebt sein sehr schnell statt.

Ich konnte die Geschichte nicht so sehr fühlen, obwohl sie mit viel Gefühl erzählt wird. Die Handlung ist so aufgebaut, dass man direkt in die Handlung geworfen wird und nicht weiß, von wem oder was die Charaktere manchmal sprechen. Das muss man als Leser mögen. Ich mag es auch nicht, dass man in der ganzen Geschichte kaum Fragen zur Vergangenheit von Delilah und Jonah beantwortet bekommt. Die Hälfte der Dialoge zwischen den beiden haben für mich keinen Sinn ergeben. Sie waren mir leider oft zu anstrengend und realitätsfern.

Die Playlist zum Buch gefällt mir ganz gut. Manche Lieder mochte ich sehr und andere haben mir wiederum überhaupt nicht zugesagt. Ich finde jedoch, dass die Lieder sehr gut zur Geschichte und den Charakteren passen. Der Song am Ende des Buches fasst die Geschichte perfekt zusammen.

Das Buch ist sehr ähnlich wie "Jetzt" von der Autorin. Wer also ein Fan von diesem Buch oder den anderen Büchern der Autorin ist, wird dieses höchstwahrscheinlich auch mögen. Mir waren einige Dinge in diesem Buch nicht schlüssig. Ich habe mich ein bisschen amüsiert und meistens mit den Charakteren mitgefiebert.