Rezension

Zu wenig Mythologie, zu viel Liebeswirren

Das Flüstern der Sirenen - Julia Stauber

Das Flüstern der Sirenen
von Julia Stauber

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Frau droht im Meer zu ertrinken und wird im letzten Moment gerettet. Als sie in einer Klinik in Monterey/Kalifornien erwacht, erinnert sie sich an nicht. Da sie den Namen Elena eintätowiert hat, wird sie so genannt. In der Klinik lernt sie den Arzt Joshua kennen, der sie schließlich mit zu sich nach Hause nimmt, zwischen beide entwickelt sich eine Beziehung. Elena entdeckt, dass sie gewisse Fähigkeiten hat, Männer scheinen von ihr magisch angezogen zu werden, sie kann sie außerdem mit ihrer Stimme beeinflussen und sie hat eine Affinität zu Wasser. Schließlich taucht Elenas Familie auf und sie entdeckt, wer sie wirklich ist. Doch es gibt da zwei Fraktionen, die um sie kämpfen.

Das Cover ist in Pastelltönen gestaltet und lässt auf den ersten Blick ein Kinderbuch erwarten. Das ist es aber ganz und gar nicht. Durch die zarten Farben gefällt mir das Cover trotzdem gut.

Julia Staubers Debütroman greift Elemente der griechischen Mythologie, wie z. B. die Sirenen, auf und versetzt diese in die heutige Zeit, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Ich bin hin und her gerissen bei der Beurteilung des Buches. Einerseits finde ich den Plot erfrischend neu und interessant, andererseits gefällt mir die Umsetzung nur bedingt. Ich hätte mir gewünscht, dass der griechischen Mythologie mehr Raum eingeräumt wird, dafür hätte ich auf Elenas Liebeswirren sehr gut verzichten können. Überhaupt Elena, dafür, dass sie die Hauptprotagonistin ist, kommt sie viel zu unsympathisch herüber, vor allem ihre Wankelmütigkeit in Sachen Liebe nervt – zumindest mich – gewaltig. Auch ihre Handlungen kann ich nicht immer nachvollziehen. Unter den anderen Charakteren gibt es einige, die recht interessant sind,+ aber auch verschenktes Potential, so empfinde ich Joshua als zu „lieb“, er könnte deutlich mehr Biss vertragen.

Da das Buch mit einer Art Cliffhanger endet, kann man durchaus eine Fortsetzung erwarten. Ich hoffe, dass Elena dann etwas stabiler dargestellt wird und vor allem, dass die Mythologie eine größere Rolle spielt. Und auch wenn ich dieses Buch relativ kritisch betrachte, wäre ich auf eine Fortsetzung gespannt.