Rezension

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zwei Freunde, ein Experiment und ein gefährlicher Ort

Ort der verlorenen Seelen - Anna J. Eichenlaub

Ort der verlorenen Seelen
von Anna J. Eichenlaub

Bewertet mit 3 Sternen

Worum es im Buch geht:

Stephan und sein bester Freund Vincent beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dem Thema OBE „Out of Body Experience“. Sie wollen wissen was auf der anderen Seite ist und ahnen nicht worauf sie sich dabei einlassen, außerdem ist es gar nicht so lustig wie die beiden glauben. Denn eines Nachts kommt Stephan nicht mehr zurück, sein Körper wurde besetzt und damit ist er in der Anderswelt gefangen. Vincent ist verzweifelt und hat Angst um seinen besten Freund. Da er nicht weiß an wen er sich sonst wenden soll, er aber mit jemanden reden muss, geht er zu Thomas, ebenfalls ein Freund aus der Uni, der an all das nicht so recht glauben will, weil es ihm angst macht.
Vincent bittet Thomas ihn, bei der Suche zu helfen, was dieser auch widerwillig macht.

Mein Eindruck zum Buch:

Der Schreibstil ist einfach und damit flüssig zu lesen, die Charaktere sind sehr liebenswert. Die Drei sind ungewohnt emotional für Männer, insbesondere Stephan, außerdem ist dieser schnell mal eifersüchtig, weil Thomas und Vincent sich so gut verstehen.
Die Anderswelt ist gut beschrieben, sie ist dunkel, neblig und es wimmelt nur so von verlorenen Seelen, die aus verschiedenen Gründen dort feststecken.
Ich hatte direkt ein beklemmendes Gefühl beim Lesen, wobei es auch einen schönen und im Grunde Menschenleeren Ort gibt, den man sich dank der Beschreibung auch gut vorstellen kann.
Leider geht es – nachdem Stephan nicht mehr in sein Körper zurückkehren kann – nur noch darum ihn Nacht für Nacht zu suchen, um ihn hoffentlich nach Hause holen zu können; das und dass es dann plötzlich an anderen stellen problemlos flutschte, hat mir nicht ganz so gut gefallen.
Es gab zwar immer eine Veränderung, Vincent traute sich immer weiter vor, blieb auch länger und bekam neue Erkenntnisse. Es wäre aber schöner gewesen, mehr über die Stadt und ihre verlorenen Seelen zu erfahren.

Fazit:
Ein schönes Büchlein, mit einem interessanten Thema, das in der Geschichte leicht angekratzt wird und Potenzial für mehr bietet. Man weiß im groben worum es geht, ohne das die Geschichte darunter leidet, obwohl man sicher auch mehr OBE wissen hätte einflechten können. Ich fand das Thema sehr interessant.

Trotz kleiner Schwächen ist die Geschichte lesenswert.

Cover: Die Autorin hatte eine genaue Vorstellung, wie das Cover zu ihrem Buch aussehen sollte und die Umsetzung entstand nach und nach und ich muss sagen es hat sich gelohnt. Es passt meiner Meinung nach super zur düsteren Anderswelt, so wie ich sie mir vorgestellt habe.

Zur Autorin: Anna J. Eichenlaub wurde 1974 in Lodz geboren. Die gebürtige Polin lebt seit 1986 in Deutschland. Bereits als Kind liebte sie Bücher und bewunderte vor allem die Werke von Stephen King.
Sie schrieb schon als Jugendliche Gedichte, Kurzgeschichten und Reime. Auch das aktuelle Buch, welches ihr Debütroman ist, lag lange Zeit in der Schublade und sie musste jetzt feststellen, dass das überarbeiten eines Buches sehr viel Arbeitszeit in Anspruch nimmt, weswegen sie ihrer Partnerin für die Opfer, die diese erbracht hat, sehr dankbar ist.