Rezension

Zweiter Fall rund um McLean

Asche zu Asche, Blut zu Blut - James Oswald

Asche zu Asche, Blut zu Blut
von James Oswald

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist schon erschreckend genug, eine entstellte Frauenleiche im Wasser zu finden - noch schlimmer, wenn der Fall an den Mord der Verlobten erinnert. So ist es der Fall bei Protagonist Mc Lean im Thriler von James Oswald. Dies ist bereits sein zweiter Fall und auch hier spitzt sich die Lage zu..

An einem eisigen Wintertag wird in Edinburgh eine Frauenleiche im Wasser treibend gefunden. DI McLeand erlebt ein schmerzliches Déjà-vu: Das Opfer ist genau wie seine Verlobte vor 12 Jahren getötet worden und auch andere Opfer vor ihr. Doch ihr Mörder wurde eigentlich verhaftet und ist vor kurzem gestorben. Was kann er hierbei übersehen haben, war es gar nicht der besagte Mörder? Mit allen gemischten Gefühlen rollt McLean nochmals den Fall von früher auf und untersucht die Ergebnisse, immer auf der Spur der Wahrheit. Doch muss er sich beeilen, denn es gibt bereits neue Opfer...
Auch im weiteren Teil hat es McLean immernoch schwer auf der Wache - Duguid macht ihm noch immer das Leben schwer. Es war wohl Hass auf den ersten Blick bei den beiden. Neben den gewohnten ständigen Kabbeleien spitzt sich hier McLeans Fall zu und er fällt immer tiefer in die Vergangenheit. Er muss oft an seine ermordete Verlobte Kirsty denken, denn der neue Fall hat viel mit den alten zu tun. Nebenbei hat er auch noch ernsthafte private Probleme, als sein Heim abgefackelt wird. So ganz wird man hier nicht schlau draus, was das alles miteinander zu tun haben soll. Wenn man gehofft hat, dass zwischen ihm und Emma eine Lovestory entfacht, muss man sich wohl etwas gedulden, bis es richtig zur Sache geht.

Im zweiten Teil findet man auch die gleiche Spannung wieder wie im ersten Teil. Man findet sich im Sog der Zeilen wieder, man begleitet das Team rund um McLean und ist mit ihm traurig, wütend und offen für die Ergebnisse. Es ist schwer erkennbar, ob der Täter der Mörder von früher ist und dass dieser hier nur falsch gefasst wurde oder ob es sich hier um einen Nachahmer handelt. Doch, wer kann es sein? Dieses Rätsel bleibt zumindest bis zum Schluss unaufgedeckt und lässt den Leser viel raten und gemeinsam mit dem Team ermitteln.

Auch die zwischenmenschlichen Szenen sind hier gut in Sprache gebracht. Die guten alten Charaktere aus dem ersten Band dürfen natürlich nicht fehlen und begleiten den Inspector auch hier seelisch und moralisch bei den Fällen. Sie stehen auf seiner Seite und unterstützen ihn tatkräftig. Anders Duguid - dieser kann wieder nur zünden und sticheln und sich so auch beim Leser unbeliebt machen.

Der Einstieg in Oswalds Thriller sind immer etwas holprig, nehmen aber mit der Zeit Fahrt auf und lassen einen nicht mehr los. Die Spannung sowie der Aha-Effekt am Ende machen das Buch lesenswert, so dass ich es gewissenlos allen Lesern des Genres empfehlen kann! Hier sollte man aber dennoch zuerst den ersten Band lesen, um die ganzen Charaktere besser zu verstehen und kennenzulernen. Rein theoretisch könnte man aber auch ohne das erste Buch gelesen zu haben, beginnen.