Rezension

Zwischen Realität und Aberglaube …

Der Schimmelreiter - Theodor Storm

Der Schimmelreiter
von Theodor Storm

Bewertet mit 5 Sternen

Der Erzähler dieser Geschichte, ein Reisender, ist in Friesland auf dem Weg in die Stadt, als die Dämmerung hereinbricht und ein Unwetter aufzieht. Er sucht Schutz in einem Gasthaus und erwähnt dort, dass ihm oben auf dem Deich ein seltsamer Reiter auf einem weißen Pferd begegnet sei. Der anwesende alte Schulmeister warnt daraufhin, dass die Deiche wohl in Gefahr seien, denn bei dem Reiter müsste es sich um Hauke Haien, dem ehemaligen Deichgrafen handeln, dessen Geist immer bei drohender Gefahr erscheine. Er erzählt nun dem interessierten Fremden die alte überlieferte Sage vom Schimmelreiter …

Der Husumer Schriftsteller und Dichter Theodor Storm (1817 – 1888) schrieb sein wohl bekanntestes Werk „Der Schimmelreiter“ nur wenige Monate vor seinem Tod. Bald wurde die Novelle zum Nationalepos der Nordfriesen und zu einem Klassiker der deutschen Schulliteratur. Noch heute zeugen die Namen zahlreicher Gaststätten und Pensionen vom „Schimmelreiter“ und der Hauke-Haien-Koog erhielt sogar den Namen der Hauptfigur. Die Geschichte basiert auf alten Volkssagen und zieht noch heute durch seine Dramatik und Mystik die Leser in seinen Bann. Die düstere Beschreibung der Küstenlandschaft, die dramatischen Kämpfe mit den Naturgewalten, die Art und Weise des Deichbaus und das damalige bäuerliche Leben sind so eindringlich geschildert, dass man es mit Fug und Recht als literarische Meisterleistung Storms bezeichnen kann. Die tragische Lebensgeschichte des Deichgrafen Hauke Haien, seine ehrlichen Bemühungen um modernen Deichbau und somit die Sicherheit der ländlichen Bevölkerung sowie sein letztendlich trauriges Scheitern machen bestürzt und nachdenklich.

Fazit: Ein Klassiker, den jeder zumindest einmal gelesen haben sollte – sehr empfehlenswert!  

Kommentare

wandagreen kommentierte am 08. Oktober 2020 um 22:16

Stimmt! Sehr schön, Herbsti!