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Das Mondlicht fällt auf das Fußende meines Bettes und liegt dort wie ein großer, heller, flacher Stein.Wenn der Vollmond in seiner Gestalt zu schrumpfen beginnt und seine linke Seite fängt an zu verfallen, — wie ein Gesicht, das dem Alter entgegengeht, zuerst an einer Wange Falten zeigt und abmagert, — dann bemächtigt sich meiner um solche Zeit des Nachts eine trübe, qualvolle Unruhe.Ich schlafe nicht und wache nicht, und im Halbtraum vermischt sich in meiner Seele Erlebtes mit Gelesenem und Gehörtem, wie Ströme von verschiedener Farbe und Klarheit zusammenfließen.Ich hatte über das Leben des Buddha Gotama gelesen, ehe ich mich niedergelegt, und in tausend Spielarten zog der Satz immer wieder von vorne beginnend durch meinen Sinn:„Eine Krähe flog zu einem Stein hin, der wie ein Stück Fett aussah, und dachte: vielleicht ist hier etwas Wohlschmeckendes. Da nun die Krähe dort nichts Wohlschmeckendes fand, flog sie fort. Wie die Krähe, die sich dem Stein genähert, so verlassen wir — wir, die Versucher, — den Aszeten Gotama, da wir den Gefallen an ihm verloren haben.“
Was ich über den Golem wusste - von Rabbi Löw vor Jahrhunderten in Prag erschaffen -, hat mit Gustav Meyrinks Fortsetzungsroman „Der Golem“ nichts zu tun. Wer (wie ich) Paul Wegeners Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ von 1920 vor Augen hatte, geht hier völlig fehl. Zwar spielt sich das Geschehen im Prager Ghetto ab und es fehlt auch nicht an Referenzen an die Golem-Geschichte und kabbalistische Geschehnisse in den verwinkelten Gassen, aber das ist auch alles. Meyrink erzählt eine...
Das Buch befindet sich in 2 Regalen.