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Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
"Dieses Buch Heinrich Manns, heute, gottseidank, in aller Hände, ist das Herbarium des deutschen Mannes. Hier ist er ganz: in seiner Sucht zu befehlen und zu gehorchen, in seiner Roheit und in seiner Religiosität, in seiner Erfolgsanbeterei und in seiner namenlosen Zivilfeigheit." Kurt Tucholsky
Diederich Heßling, der Protagonist des Romans, ist der perfekte Untertan, kann aber auch sehr tyrannisch agieren, nach oben buckeln, nach unten treten, das kann er schon als Kind gut, und zusätzlich schafft er es immer wieder, für sich das Beste aus einer Situation herauszuholen. Oh, wie oft ich über ihn den Kopf geschüttelt habe – wie gut, dass das Ganze satirisch gemeint ist – auch wenn es solche Typen wie Heßling sicher gibt, auch heute noch, so hat Heinrich Mann ihn doch sehr überspitzt...
Diederich Heßling, als Kind von seinem Vater geschlagen, wächst zu einem stattlichen Mann heran, der den verehrt, welcher ihm Überlegenheit zeigt. Alle anderen tritt er, auch wenn sie bereits am Boden liegen. Diederich wechselt ständig zwischen Feigheit und Übermut; wäre er ein Teenie heutiger Zeit, würde ein lebensgroßes Plakat Wilhelms II über seinem Bett hängen, mit Textmarkerherzchen verziert.
Ein anspruchsvoller Roman, nicht nur über die Zeit des deutschen Kaiserreichs...
"Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt."
Die ersten Sätze des "Untertan" von Heinrich Mann deuten schon darauf hin, dass die Hauptfigur Diederich, Sohn eines Papierfabrikanten, mit diesen eher "weichen" und "unmännlichen" Eigenschaften in der streng hierarchisch aufgebauten und militaristisch und imperialistisch geprägten Gesellschaft des Kaiserreiches seine Probleme bekommen wird.
Heinrich lernt...
Das Buch befindet sich in 14 Regalen.