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Kreativste Buchaktion des Jahres 2014 - Ideenwettbewerb

Kreativste Buchaktion des Jahres 2014

Slam That Book

Die Bewerbungsphase für die "Kreativste Buchaktion des Jahres 2014" ist vorüber und die zehn besten Ideen stehen fest. Bis zum 29.05. könnt ihr für euren Favoriten abstimmen. Eine ausführliche Präsentation der Idee "Slam That Book" findet ihr hier.

Das Buch ist ein Gedicht!

In einer großen Buchhandlung, z.B. in der Mayersche in Köln, kommt es während der Öffnungszeiten zu folgendem „spontanen“ Event, eine Art Smart Mob: Die Autorin Regina Gärtner begrüßt die Anwesenden und gibt eine kurze inhaltliche Einführung zu ihrem Roman „Unter dem Südseemond“. Eine Poetry Slammerin - z. B. Julia Engelmann - reagiert darauf mit einem Poetry Slam. Grundlage für ihren Beitrag ist Gärtners Roman, der die Geschichte einer jungen Frau um 1900 erzählt, die erst verheiratet wird, dann mit ihrem neuen Mann nach Samoa (zwangs)übersiedelt und dort zu einer jungen, selbstbewussten Dame heranreift, die ihr Leben zunehmend selbst bestimmt.

Im Vorfeld des Events wird die Slammerin damit beauftragt, ein Gedicht zu schreiben, welches das Thema Erwachsenwerden/ Mut/ Selbstbewusstsein der Frauenfigur aufgreift (und bestenfalls in die heutige Zeit transferiert).

Nach dem Event stehen die Autorin(nen) / die Slammerin (Julia Engelmann hat gerade ein Buch herausgebracht „Eines Tages, Baby"") zum Signieren ihrer Bücher zur Verfügung.

Unbeteiligte Anwesende in der Buchhandlung werden überrascht Zeugen dieser Smart-Mob-Aktion. Die Mob-Teilnehmer, Blogger und die lokale Presse begleiten die Aktion und berichten darüber.  Die Aktion wird professionell gefilmt, geschnitten und auf YouTube und anderen Plattformen hochgeladen. Als virales Marketinginstrument wird die Aktion im Netz noch ewig weiterleben.

Auf Facebook wird eine öffentliche Veranstaltung eingestellt, die einiges andeutet, aber nicht genau sagt, was wirklich zu dem angegebenen Zeitpunkt an dem angegebenen Ort passieren wird, sondern es nur ominös umschreibt. Es wird zudem in verschiedene Gruppen gepostet, über den Buchhandels-Newsletter verbreitet und ähnliches.

Auf der Veranstaltungs- und Facebook-Seite des Buchhandels, der Verlage und der Autorin / Slammerin und im Schaufenster der Buchhandlung wird mit einem großen Fragezeichen oder einem Counter, der die Tage herunterzählt, eine heimliche Aktion angekündigt.

Das Projektziel: Bücher und Bücherwelten werden im virtueller. Um den Buchhandel als Erlebnisort neu zu inszenieren, werden unterschiedliche Genres miteinander kombiniert und ergeben so eine ganz neue Erlebniswelt rund um Bücher. Viele Leserinnen und Leser kommen gar nicht mehr in die Buchhandlungen vor Ort. In einer Zeit, in der Buchhandlungen sich immer weiter verkleinern, der Raum für Printbücher immer weniger wird, muss man das sinnliche Erlebnis in einer Buchhandlung wieder beleben. Der Reiz des neuen Formates ist, dass sich virtuelle und physische Welten ergänzen und gegenseitig befruchten und sich nicht ausschließen oder gegeneinander konkurrieren. Auch die Kombination der Formate Lesung und Poetry Slam verleiht der Aktion einen besonderen Charme. 

Im Netz bleibt die Aktion lebendig und verbreitet sich über die Online-Communitys. Aber wer nicht nur konsumieren, sondern teilhaben möchte, der muss vor Ort – offline – dabei sein, am Ort des Geschehens. Mit solchen Aktionen werden die Buchhandlungen zu coolen Locations. Mit der Aktion holt man die Leserinnen und Leser hinter dem Notebook, Smartphone und dem Tablet hervor. Im besten Fall schafft man dadurch eine neue Leserschaft, die durch solche Aktionen neugierig auf das Medium Buch werden.

Der Event „Slam That Book“ ermöglicht einer bekannten (oder eher in der Szene bekannten) Slammerin die Möglichkeit, über ein komplett neues Format neue Zielgruppen anzusprechen. Je mehr mediale Aufmerksamkeit sie bereits bindet, desto leichter ist die Verbreitung der Aktion im Netz.