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Wie wird ein Jugendlicher zum "Problemfall"? Wie ertragen wir, was uns angetan wird?
Envie, ein Vorort von Brüssel, in den 1970er Jahren. In einer Zeit, die im Rückblick vielleicht als schöne Jugend voller Freiheit und Spaß in der Natur verklärt wird, wachsen die Brüder Iason und Vincent Fournier als Söhne vielbeschäftigter Unternehmer-Eltern eher vernachlässigt auf. Ihre jugendliche Energie ist nicht immer kanalisiert, ihre Wahrnehmung nicht immer konform mit den Interessen der Erwachsenen. Besonders Iason erregt Anstoß und wird, den modernen Therapien der Zeit entsprechend, medikamentös behandelt - mit wenig Erfolg. Freundinnen und Freunde haben sie trotzdem viele, in den fast dörflichen Strukturen sind sie eine fast schon verschworene Gemeinschaft, von den Älteren misstrauisch beäugt. Doch als innerhalb eines Jahres zwei Jugendliche betrunken erfrieren, gerät Iason in einen Verdacht, dem er sich nicht entziehen kann. Und niemand, wirklich niemand, bringt ihn mit der mondänen und schönen Vierzigjährigen aus Brüssel in Verbindung, die in ihrem modernen Bungalow Partys fu¿r Kunstfreunde und Intellektuelle schmeißt ... Matthias Wittekindt zeigt, was passiert, wenn Zuschreibungen von außen aus einem ganz normalen Jugendlichen einen "Problemfall" machen - und wie das Harmlose zum Unheimlichen wird.
Im Zentrum des Geschehens stehen Iason und Vincent Fournier. Die Brüder sind vereint durch die fehlende Zeit und Abwesenheit ihrer Eltern. Besonders Iason hat seine Probleme damit und als es zu Todesfällen in dem Brüsseler Vorort kommt, ist auch er der Verdächtige Nummer 1. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Besonders die Entwicklung der beiden Brüder im Rahmen der Geschehnisse in Envie war sehr spannend und interessant. Es geht von den ersten Seiten an auch recht spannend zu, was bis zum...