Rezension

24 - Stille Nacht

24 Stille Nacht - Ralph F. Wild

24 Stille Nacht
von Ralph F. Wild

Bewertet mit 4 Sternen

Seit mehreren Jahren werden in Schwäbisch Gmünd immer an Heiligabend Menschen ermordet. Diese Opfer haben eines gemeinsam: sie sind alle sogenannte Sonnenkinder, denn sie wurden am 24. Dezember geboren. Liegt hier der Grund für ihren Tod? Die Ermittler Sigurd Welle, Stefan Passlack und Michaela Pelongrin machen sich daran, den Täter nun endlich zu fassen. Parallel lernt man Lothar kennen. Auch er ist ein Sonnenkind. Doch seine Kindheit stand unter keinem guten Stern, denn von seinen Eltern, die sich gerade getrennt hatten, wurde er in ein Internat abgeschoben. In diesem Internat erlebte Lothar eine schreckliche Zeit von Missbrauch und Misshandlungen durch den Direktor. Doch seine Eltern kamen ihm nicht zur Hilfe. Sein einziger Freund war Thomas, mit dem er sein Zimmer teilte.

Das Buch begann in mehreren Strängen. Zum einen wurde von Lothar erzählt als der noch jung war und ins Internat musste. Er wurde regelrecht abgeschoben. Die Grausamkeiten, die er dort erlebte, wurden nicht im Einzelnen beschrieben, aber das ist meiner Meinung nach auch nicht erforderlich. Lothar hatte später engen Kontakt zu einer Prostituierten, der er Stück für Stück auch von seinem Leben erzählte. Neben den Erzählungen und Rückblicken von Lothar steigt der Leser in die Ermittlungen um die Weihnachtsmorde ein. Der Chefermittler Weller steht kurz vor seiner Pensionierung. Er will aber unbedingt diesen Fall, der ihn schon seit Jahren begleitet, noch lösen. Weller wird recht kauzig beschrieben, ist im Inneren aber ein lieber Kerl und insgesamt sympathisch. Zwischen seinen beiden Kollegen Stefan und Michaela bahnt sich eine Beziehung an. Dies hätte meiner Meinung nach ruhig etwas weniger ausführlich beschrieben sein können. Auch diese beiden Personen werden ganz sympathisch dargestellt und haben so ihre Eigenheiten. Durch die parallelen Erzählungen musste ich mich anfangs kurz zurechtfinden. Das klappte Dank der Überschriften aber sehr gut. Die Geschichte hat eine gute Portion Spannung. Ein paar Dinge in der Geschichte waren nicht so ganz nachvollziehbar bzw. erklärbar, hielten sich aber noch in Grenzen. Insgesamt fand ich das Buch interessant und spannend und vergebe vier Sterne.