Rezension

2,5 neutrale Sterne

Der Jahrestag -

Der Jahrestag
von Stephanie Bishop

Bewertet mit 2.5 Sternen

Klappentext:

„Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet mit ihrem Mann Patrick kann sie ihr Glück über den Erfolg nicht teilen. Patrick nämlich, Kultregisseur und Professor, sieht seinen Stern am kulturellen Himmel sinken, ist desillusioniert und ausgebrannt. Deshalb überredet J.B. ihn, anlässlich des gemeinsamen Hochzeitstags eine Kreuzfahrt nach Japan anzutreten. Und tatsächlich, der Ausbruch aus dem Alltag scheint genau das richtige Rezept zu sein: Auf hoher See lebt die Beziehung wieder auf, ist intensiv und leidenschaftlich wie damals, als J.B. noch Patricks naive junge Studentin war, die jeweiligen Rollen so klar verteilt. Doch dann kommt eines Abends ein Sturm auf und Patrick geht über Bord, verschwindet in den Wellen. Was danach beginnt, ist eine schmerzliche Suche nach Wahrheit oder dem, was wir Wahrheit nennen.“

 

Autorin Stephanie Bishop hat „Der Jahrestag“ verfasst. Die Geschichte rund um J.B. und Patrick lässt sich meines Erachtens in keine genaue Sparte packen (was wohl auch so beabsichtig ist von der Autorin), ist die gesamte Story doch recht ermüdend sowie sind oft schwer die Zusammenhängen zu verstehen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Der Erzählstil bewegt sich zumeist in der Ich-Form unser Protagonistin. Das Buch wird des Weiteren wie folgt beschrieben beschrieben „Wie verlässlich sind Erinnerungen? Wie berechtigt ist die Verwandlung von Autobiografie in Literatur? Und wie sehr durchdringt patriarchale Macht nach wie vor jeden Lebensbereich? Mit psychologischem Feingefühl und sprachlicher Finesse erzählt Stephanie Bishop in ihrem genre-übergreifenden Roman ›Der Jahrestag‹ die Geschichte einer Frau, die sich schwierigen Fragen stellen muss – und ihre Worte mit größtem Bedacht wählt.“. Genau so viele Fragen wie bereits in diesem kurzen Ansatz zu lesen sind, tauchen auch im Buch auf und es werden immer mehr. Erhalten wir Antworten darauf? Spärlich und genau das trübt auch den Lesefluss. Hier und da erfährt man ein paar Brocken aber oft tappen wir im Dunkeln und können nur erahnen oder gar raten. Die Ich-Form von J.B.‘s Gedanken etc. ermüden recht schnell und es scheint, sie verliert sich gar selbst in ihren eigenen Worten. So gefestigt wie sie nach außen scheint, ist sie im Inneren keinesfalls. Zudem ist das Wort „Rolle“ bzw. „wer nimmt in der Beziehung welchen Part ein“ ein Thema bei dem automatisch auch die eigenen Gedanken einfließen. Doch wirkt genau diese Rollenverteilung bzw. Diskussion eher wie eine Art Drehbuch von J.B. selbst und der Leser hat Mühe zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Der eine Leser mag es als grandios empfinden, meine Wenigkeit fand es recht langweilig und unspektakulär. Alles wirkt nunmal wie eine Selbstfindungsphase bei der man erst erkennt was man hat, wenn man es nicht mehr hat - Patrick geht über Bord und schwupp erkennt unsere Protagonistin den „Sinn“ hinter allem und auch bei sich. Hier war einfach zu viel Geschwurbel dabei, welches mit Psychologie recht wenig zu tun hatte. Ich muss gestehen, da war ich raus. Nicht nur das der Lesefluss nicht meins war, auch die Figuren sowie die komplette Handlung und auch der mögliche Tenor sprachen mich so gut wie kaum an. Die Geschichte hat Potential. Sie wird ihre Fans finden aber ich bin es nicht. 

2,5 neutrale Sterne