Rezension

3 Freundinnen zum Verlieben

Eine Villa zum Verlieben - Gabriella Engelmann

Eine Villa zum Verlieben
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Die drei Frauen, die sich bei einer Wohnungsbesichtigung, besser gesagt, der Besichtigung einer Hamburger Villa, kennenlernen, könnten unterschiedlicher nicht sein.
Nina arbeitet als Floristin in einem Blumengeschäft, Leonie ist in einem Reisebüro angestellt und hasst diesen Job und Stella ist Innenarchitektin und ein ganz klein wenig zickig.
Sie alle drei bewerben sich mit vielen anderen um eine Wohnung in besagter Villa und erhalten auch später vom Vermieter den Zuschlag.
Während Nina und Leonie sogleich einen Draht zueinander finden, tun sie sich mit Stella ein wenig schwer. Aber alles ist nur eine Frage der Zeit, bis die drei beste Freundinnen sind und durch dick und dünn gehen ...

Jede dieser drei Frauen lebt ihr eigenes Leben, hat bereits Höhen und Tiefen hinter sich. Sie sind alle vom Alter her knapp unter 40 und haben auch beruflich schon einiges hinter sich.
Stella, die ein wenig extravagant daherkommt, hat einen super Job, für den sie gern ein paar Stunden ranhängt, ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann, der seine Frau nicht aufgeben will und muss leider erkennen, dass sie nicht Superwoman ist, denn sie landet mit Burn-out in einer Klinik.

Nina, die ihren Job im Blumenladen liebt, hat Existenzängste, denn es ist absehbar, dass ihre Chefin den Laden schließen wird, um ihn in einer anderen Stadt wegen Umzug neu zu eröffnen. Aber Nina als Hamburgerin denkt nicht daran, ihre Stadt zu verlassen und muss sich schleunigst einen neuen Job suchen, denn sonst kann sie auch die Miete nicht mehr aufbringen.

Leonie kommt ursprünglich aus dem Alten Land und ist froh, dem entkommen zu sein. Mehr als Besuche bei ihren Eltern sind nicht drin, obwohl sie sich mit ihnen sehr gut versteht. Sie ist froh, dass diese sich noch selbst behelfen können und sie keinen Handlungsbedarf in der Richtung hat. Aber sie arbeitet in einem Reisebüro und wird von der Chefin gemobt. 

Die drei Frauen verbindet eine Freundschaft, die alles umschließt. Sie sind nicht nur füreinander da, wenn Hilfe nötig ist oder eine Schulter zum Ausweinen gebraucht wird, sondern stehen auch mit Rat und Tat den anderen zur Seite.
Da ist es egal, ob es um Privates geht, um das jeweilige Liebesleben oder das fehlende und natürlich auch beruflich. Sie lernen, sich aufeinander zu verlassen.
Die drei muss man einfach mögen und man wünscht sich selbst mit in diese Freundesrunde hinein.

Das war wieder ein Buch der Autorin, das man anfängt und erst beiseite legt, wenn man es ausgelesen hat. Man liest es durch, weil man nicht abwarten kann, wie es weitergeht und wissen will, ob alle ihr Glück finden.
Die drei Frauen erleben Höhen und Tiefen, aber sie sind nicht allein, sie haben die anderen, an die sie sich anlehnen und auf die sie sich verlassen können.

Ein tolles Buch mit ausgesprochen sympathischen Protagonistinnen, die man einfach gern haben muss.

Meine Ausgabe des Buches ist noch die ältere Ausgabe, wo sich auf dem Cover Efeuranken befinden und die Katze der Villa ihren Platz gefunden hat. Ranken und Katze sind samt- oder besser velourartig aufgebracht und machen das Cover edel. Die Miez habe ich mehr als einmal gestreichelt, weil es einfach dazu einlädt. Obwohl mir auch das neue Cover gefällt, würde ich meinem jedoch immer den Vorzug geben.
Die Katze findet sich zudem immer unten an der Ecke sitzend, wenn ein neues Kapitel anfängt.

Egal, welche Ausgabe man in Händen hält, es ist ein Buch, mit dem man angenehme Lesestunden verbringen und die Geschichte einfach nur auf sich einwirken lassen kann.
Ich empfehle es sehr gern weiter und das nicht nur, weil Gabriella Engelmann eine meiner Lieblingsautorinnen ist.