Rezension

3 x 50

Parablüh - Cornelia Travnicek

Parablüh
von Cornelia Travnicek

Bewertet mit 3 Sternen

"Parablüh" heißt Cornelia Travniceks Gedichtsammlung, die aus jedem Gedicht aus Sylvia Plaths "Der Koloss" ein neues macht.

Als Teilnehmer der Leserunde ließen wir uns auf das Experiment ein, 50 Gedichte in 50 Tagen zu erarbeiten. Und wenn man es genau nimmt, gab es von jedem Gedicht sogar drei Versionen, denn die zugrundeliegende Sammlung Plaths ist zweisprachig zuzüglich der Adaptation. Ich war neugierig und habe die Herausforderung angenommen, weil ich von beiden Autorinnen schon viel gehört, aber noch nichts gelesen hatte und weil ich es mal wieder mit Lyrik versuchen wollte. 

Ich bewundere Travnicek für ihre Mission, sich solch ein viel besprochenes Werk vorzunehmen, aus jedem Stück eine Essenz zu ziehen, Elemente des Originals zu spiegeln oder neu zu interpretieren. Aber ich gebe auch zu, dass ich mich schwertat. Weder habe ich es in 50 Tagen geschafft noch habe ich tolle Analysen geliefert, weil es mir einfach schwerfiel, alle Anspielungen zu verstehen. Die Gedichte sind oft mythisch und düster, gar bedrückend (was sicher der Vorlage geschuldet ist). Und ich kann das Werk aus diesem Grund vielleicht nicht genügend würdigen; eine wertvolle Erfahrung war es dennoch. Und an manchen Stellen hat mich die Autorin auch überrascht und zum Lächeln gebracht.