Rezension

Absolut fesselnder Roman über das Töpferhandwerk im Westerwald während des 30jährigen Krieges

Die Kannenbäckerin -

Die Kannenbäckerin
von Annette Spratte

Absolut fesselnder Roman über das Töpferhandwerk im Westerwald während des 30jährigen Krieges

Johanna Hatterod verliert als 13jährige während des 30jährigen Krieges ihre gesamte Familie innerhalb weniger Tage an die Pest. Verzweifelt teilt sie ihrer Nachbarin mit, dass sie sich zu ihrem ihr unbekannten Onkel, einem Bruder ihres Vaters, durchschlagen will, der im Westerwald dem Töpferhandwerk nachgeht. Diese empfiehlt Johanna, sich als Junge zu verkleiden und schneidet ihr die Haare ab. Auch wenn sie sich auf ihrer mehrtägigen Reise ins Ungewisse mehrfach in brenzligen Situationen wiederfindet, schafft sie es doch zu ihren Verwandten, die sie aufnehmen. Allerdings gibt sich Johanna weiterhin als „Johann“ aus. Ihr gesundheitlich angeschlagener Onkel Wilhelm unterweist sie im Töpferhandwerk, für das sie ein außergewöhnliches Talent besitzt. Als Mädchen hätte sie diese Chance wahrscheinlich nie bekommen. Doch wie lange kann sie diese Maskerade aufrecht erhalten?

Der Westerwald ist nicht weit weg von mir, und die Orte der Handlung sind mir teilweise bekannt. Ich mag es immer sehr, wenn ich die Örtlichkeiten zumindest ein wenig kenne. Aber ich schiebe es nicht alleine darauf zurück, dass dieser Roman mir so gut gefallen hat. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und ich war von Anfang an direkt in der Geschichte drin. Johanna ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich mir auch sehr gut als Freundin vorstellen könnte. Die Recherchen zu Orten des Geschehens, dem 30jährigen Krieg und alles rund um das Töpferhandwerk waren sehr gut. Alles könnte sich genauso zugetragen haben, ich habe mich direkt in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Die Geschichte ist plausibel und logisch aufgebaut.

Wer die Kombination aus Historie, Handwerke und gelebter Geschichte liebt, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Ich war total gefesselt und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. So muss ein guter Roman sein. Ich kann die Geschichte absolut und uneingeschränkt empfehlen und bewerte das Buch mit absolut verdienten 5 von 5 Sternen.