Rezension

absolut nicht empfehlenswert

Ritualmord - Mo Hayder

Ritualmord
von Mo Hayder

Die Polizeitaucherin Flea Marley findet im Hafen von Bristol eine abgeschnittene menschliche Hand, so frisch, dass es noch keine verwesende Leiche geben kann. Ein Zeuge hatte diese Hand noch gesehen, bevor sie untergegangen war, sie musste erst kurz vorher ins Wasser geworfen worden sein. Kurz darauf wird in unmittelbarer Nähe die andere Hand desselben Opfers gefunden - aber immer noch keine Leiche. Anstatt Ermittlungen aufzunehmen, gibt es dann einen Blick in das Privatleben der beiden Hauptpersonen: Flea hatte Pilze zu sich genommen, die sie im Arbeitszimmer ihres verstorbenen Vaters gefunden hatte und die Halluzinationen auslösen. Damit wird dann auch erklärt, warum sie bei der Suche nach der Hand es sich unter Wasser erst einmal gemütlich gemacht hat und sie einen Schwatz mit ihrer toten Mutter gehalten hatte. Und nun fährt sie erst einmal zu einem Freund ihres Vaters, um sich von diesem beraten zu lassen, was sie sich noch an Drogen einwerfen könnte, um bestimmte, von ihr gewünschte Halluzinationen zu bekommen.

 

Auch Detective Inspector Cafferey hat nicht wirklich Lust zu ermitteln. Stattdessen dürfen wir ihn begleiten, wie er die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nimmt, wie er in melancholische Gedanken darüber versinkt, warum er ausgerechnet von London weg nach Bristol gezogen ist und was das alles mit seinem toten Bruder zu tun hat und wie er dann noch einen obdachlosen Millionär aufsucht, um mit diesem sein Abendessen einzunehmen und sich voll laufen zu lassen. Was es mit diesem Millionär auf sich hat, wird zu Anfang nicht erläutert. Wie mit vielem anderen auch, bleibt man im Regen stehen.

 

In einem zweiten Handlungsstrang wird erzählt, wie ein junger Drogenabhängiger versucht, einen Platz in einer Entzugsklinik zu bekommen. Aber es gibt keinen Kostenträger für ihn. So gerät er dann an einen ziemlich dubiosen Typen, der ihn mitnimmt in eine heruntergekommene Baracke.
 

Mo Hayder ist eine englische Krimiautorin. Die Autorin befasst sich in ihren Büchern vor allem mit menschlichen Grenzerfahrungen und Drogen. Das Cover dieses Romans ist okay, nichts Besonderes.

 

Die ersten paar Seiten dieses Romans lassen sich recht einfach lesen. Zum ersten Mal habe ich dann aber gestockt, als Flea unter Wasser erst einmal ein Schwätzchen mit ihrer Mutter hält, von der man später erst erfährt, dass diese schon längst verstorben ist. Wie beschrieben wurde die Geschichte dann immer verworrener und hatte absolut gar nichts mit einem Krimi oder einem Psychothriller zu tun. Es ist einfach nur eine langweilige Erzählung einiger privater Probleme der beiden Hauptfiguren, die ich nicht verstanden habe.

Auf Seite 127 lag endlich das Ergebnis der Fingerabdrücke der Hände vor und damit war klar, wer das Opfer war, nämlich der Typ aus dem zweiten Handlungsstrang. Auf Seite 141 wurde dann erzählt, die Ermittlungen schliefen ein, weil der Besitzer der Hände ein Drogenabhängiger war. Da habe ich das Buch dann endlich geschlossen und in die Ecke gefeuert, nachdem ich aus anderen Rezensionen erfahren habe, dass das Buch auch nicht besser werden würde.. Bis dahin hatte es absolut keine Ermittlungen gegeben! Alles war langatmig, ausschweifend und absolut langweilig erzählt worden.

 

Dieser Roman ist der dritte Band, in dem es um Cafferey geht. Angeblich sollen die anderen Bücher sehr viel besser sein. Dieses Buch hier war allerdings ein Geschenk und mein erstes Buch von Mo Hayder. Nach dieser Erfahrung werde ich nun wohl kein anderes mehr von ihr in die Hand nehmen.

Kommentare

Bokelskere kommentierte am 10. Juli 2014 um 06:24

Da kann ich dir nur zustimmen !Aber die ersten beiden Bücher von ihr sind deutlich besser , auch wenn sie sich stilistisch nicht wirklich verändert . LG