Rezension

Abwechslungsreich und spannend

Die Schatten von Swanford Abbey -

Die Schatten von Swanford Abbey
von Julie Klassen

Bewertet mit 5 Sternen

„...Miss Rebecca Lane erschauerte bei dem Gedanken, nach über einem Jahr Abwesenheit nach Swanford zurückzukehren. Ihr Herz hatte es Wirklichkeit nie verlassen...“

 

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Buch, das mindestens drei Genre sich vereint. Zum einen ist es ein historischer Roman, der im Jahre 1820 in England spielt, zum anderen sorgt ein Kriminalfall für äußere und innere Spannung und nicht zuletzt gibt es eine Prise Liebe und Romantik. Außerdem steckt die Geschichte voller Geheimnisse.

Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er passt zu den gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit, sorgt für den hohen Spannungsbogen und lässt Raum für vielfältige und abwechslungsreiche Gespräche.

Rose, die Haushälterin ihres Bruders John, hatte Rebecca geschrieben. Das Verhalten von John gibt Anlass zur Sorge. Rebecca ist Gesellschafterin bei Lady Fitzhoward. Die ist mit ihr zusammen nach Swanford gereist.

John verlangt von seiner Schwester, dass sie Unterkunft im Hotel Swanford Abbey nimmt. Angeblich spukt in dem ehemaligen Kloster die letzte Äbtissin. Momentan kommt dort eine illustre Gesellschaft zusammen. Neben Rebecca und Lady Fitzhoward sind das der Schriftsteller Ambrose Oliver und sein Manager, eine Schauspielerin, ein Geldverleiher und Frederick und Thomas Wilford. Sir Frederick Wilford ist Friedensrichter des Ortes. Er lässt sein Haus gerade umbauen und ist nur auf Wunsch seines Bruders ins Hotel gezogen.

Die Personen werden gut charakterisiert. Rebecca ist eine junge Frau, die manchmal durch ihr unkonventionelles Verhalten überrascht. Sie ist neugierig, wenn ihr ungewöhnliche Geschehnisse auffallen.

Frederick hat sich nach einer unglücklichen Ehe weitgehend zurückgezogen. Im Ort kreisen Gerüchte um den Tod seiner Frau. Kitty, Rebeccas Jugendfreundin, erzählt ihr ausführlich darüber.

 

„...Sie ist immer nach Birmingham gefahren. Unsere Läden waren ihr nicht gut genug. Vielleicht hatte sie ja dort einen Liebhaber...“

 

Dann gibt es im Hotel einen Toten. Es ist an Sir Frederick Wilford, die Geschehnisse aufzuklären. Seine Gespräche mit den Gästen geben nicht nur einen Einblick in die Zeit, sie zeigen auch die komplexen Beziehungen der Protagonisten.

Der zufällig anwesende Arzt Dr. Fox stellt den Tod fest. Eigentlich ist er Nervenarzt. Er ist seiner Zeit weit voraus. Das zeigt sich im Gespräch mit Rebecca, die ihn nach seinen Behandlungsmethoden fragt.

 

„...Ich möchte, dass meine Patienten ein aktives und so weit möglich normales Leben führen, während sie in meiner Obhut sind. Das Ziel ist, das sie wieder am ganz normalen Leben teilhaben...“

 

Es ist in jeder Zeile spürbar, dass es zwischen Rebecca und Frederick von Anfang an knistert. Doch beide halten sich zurück. Nur ab und an kommen Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit auf. Haben sie erneut eine Chance?

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.