Rezension

Alice Oseman's stärkstes Buch

I Was Born for This -

I Was Born for This
von Alice Oseman

Bewertet mit 5 Sternen

Titel: I was born for this
Autorin: Alice Oseman
Verlag: Loewe
Preis: 17,95€
Seitenzahl: 448 Seiten

Inhalt:

Sie werden wissen, wer ich bin. Und dann bin ich etwas wert. Angel Rahimi ist ein Fangirl. Sie lebt eigentlich nur für The Ark – ein Pop-Rock-Trio, das seit ein paar Jahren die Musikwelt im Sturm erobert hat. Als The Ark endlich ein Konzert in London geben, ist Angel zu einem persönlichen Meet and Greet mit Jimmy, Rowan und Lister eingeladen. Aber dabei läuft einiges aus dem Ruder und Angel findet sich plötzlich in einem Toilettenraum wieder – zusammen mit Jimmy …

Meine Meinung:

“I was born for this” ist die neueste Übersetzung des Loewe Verlages der Bücher von Alice Oseman, meiner absoluten Lieblingsautorin. Es ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, da auch dieses Buch wieder viele wichtige Themen vor allem im queeren Bereich beinhaltet und gerade für Jugendliche meiner Meinung nach unglaublich wichtig ist.

Das Cover von “I was born for this” passt auch hier wieder großartig zu den vorherigen Büchern der Reihe. Ich liebe es, dass hier mit knalligen Farben gearbeitet wird und hoffe sehr, dass es eigentlich auch noch weitere Bücher in diesen Ausgaben geben wird, damit man irgendwann einen vollständigen Regenbogen in seinem Regal hat. Aber auch die Zeichnungen liebe ich wieder sehr, einfach weil sie hervorragend zum Inhalt des Buches passen, aber auch zu Alice Oseman selbst.

Was den Inhalt angeht, so treffen wir hier auf eine Band von drei Jungen, die in einer Band sind und eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten, sowie ihrem größten Fan, der schnell merkt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.

Rowan war von den drei Mitgliedern der Band “The Ark”, der für mich persönlich Unscheinbarste, aber das könnte vielleicht auch einfach daran gelegen haben, dass ich Lister und Jimmy interessanter fand. Dennoch muss ich sagen, dass er ein großartiger Freund ist, auf den man sich verlassen kann und den ich alleine deswegen sehr gemocht habe.

Jimmy fand ich ganz großartig. Er wurde sehr authentisch dargestellt, denn obwohl er der Leadsänger ist und diese dadurch repräsentiert, weiß niemand von der Schattenseite, die sein Leben mit sich bringt und die für ihn sehr schwierig ist. Durch Jimmy werden so einige wichtige Themen angesprochen, die ich gerade bei Jugendlichen sehr passend finde.

Während bei Jimmy so auch ziemlich schnell deutlich wird, dass er Sorgen und Probleme hat, wird dies bei Lister eher unterschwellig erwähnt, so dass man erst zum Ende hin wirklich begreift, was bei ihm los ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich ein großer Fan von ihm gewesen bin. Ich hätte ihn manchmal gerne in eine Decke gewickelt und ihm gesagt, dass alles gut wird.

Dann haben wir auch noch Angel, die ein großer Fand der Band "The Ark" ist und die Möglichkeit bekommt ihre Idole live zu treffen. Dadurch merkt sie, dass nicht alles so ist wie es scheint und kommt den Bandmitgliedern näher. Da sie und Jimmy sich in einigen Dinge auch recht ähnlich sind.

Was ich auch sehr gut fand, war die unterschwellige Liebesgeschichte zwischen zwei Charakteren in diesem Buch. Es wurde zwar nie so deutlich erwähnt, dass sie ineinander verliebt sind oder das irgendetwas zwischen ihnen passiert. Aber die Anziehung zwischen ihnen war deutlich zu spüren und hat mir unglaublich gut gefallen.

Auch die Trans Repräsentation im Buch fand ich wirklich großartig dargestellt. Auf dem deutschen Markt gibt es meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig Bücher damit, was sich zwar langsam ändert, aber dennoch nicht genug ist.
Obwohl man am Anfang annehmen könnte, dass es sich hier um ein recht leichtes Buch handelt, habe die Themen die hier behandelt werden doch eine schwere mitgebracht. Vor allem zum Schluss des Buches muss ich sagen, dass noch so einiges passiert ist mit dem ich nicht gerechnet hatte und was mein Herz auch für einen bestimmten Charakter hat brechen lassen.

Der Schreibstil von Alice Oseman hat mir auch hier wieder sehr gefallen. Ich mag es einfach, wie leicht sich ihre Bücher lesen lassen und wie sie es schafft, ganz offensichtlich wichtige Themen, wie Depression, Angstzustände, Religion miteinfließen zu lassen, ohne dass man dies direkt merkt. Trotzdem sitzt man dann am Ende da und muss über das Gelesene einfach nachdenken. Für mich war “I was born for this” auf jeden Fall das stärkste Buch von Alice Oseman und ein wahres Highlight.

Zudem hoffe ich sehr, dass Alice Oseman irgendwann wirklich noch eine Kurzgeschichte oder etwas in der Art zu den Jungs schreiben wird, da das Buch zumindest in meinen Augen noch mit einigen offenen Fragen geendet hat.