Rezension

Alles für die Kleinsten

Die Zeit der Kinder -

Die Zeit der Kinder
von Lena Riess

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist eine Hommage an Friedrich Fröbel, den Begründer der Kindergärten Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Autorin hat in ihrem Roman sehr geschickt historische Tatsachen mit fiktiven Elementen verwoben, die dem Leser insgesamt das in der Gesellschaft vor rund 150-200 Jahren herrschende Bild von Kindern nahebringen. Diese wurden nicht als Kinder, sondern als kleine Erwachsene angesehen, wuchsen in sogenannten Verwahranstalten auf, wurden schon als Babys körperlich gezüchtigt, bis ihr Wille gebrochen war, und hatten zu spuren, damit sie sich zu gottesfürchtigen Menschen entwickelten.

Bei diesen selbst erlebten Erziehungsmethoden setzt die Idee Fröbels an, der die Kinder spielerisch ihre Welt erkunden lassen will und sie durch das Spiel auf ihr späteres Leben vorbereiten möchte. Einige Mitstreiter finden sich an seiner Seite, aber hauptsächlich werden seine allzu modernen Thesen als falsch und gotteslästerlich angesehen. Ihm drohen gesellschaftliche Ächtung und Gefängnis.

Diesen informativen und unterhaltsamen Roman habe ich mit großem Interesse gelesen. Es war schlimm zu erfahren, wie noch im 19. Jahrhundert mit den Kleinsten umgegangen wurde, gleichzeitig so schön zu sehen, wie diese Kinder unter der Obhut der neuartigen Kindergärten mit ihren lehrreiche Spielen aufblühen und spielerisch in der Natur lernen.

Ein grosser Dank muss noch heute diesem Pionier der Pädagogik gelten, der zeitlebens an seinen Ideen festgehalten hat und dem wir wohl alle so viel zu verdanken haben! Daher eine Leseempfehlung an alle, denn hier sind wir durchgehend betroffen!