Rezension

Allmen und die Dahlien

Allmen und die Dahlien - Martin Suter

Allmen und die Dahlien
von Martin Suter

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe sämtliche Bücher des Autoren bei mir im Regal stehen. Wo immer möglich in gebundener Ausgabe. Man könnte durchaus sagen, dass Suter zu einem meiner Lieblingsautoren gehört.
Egal welche Thematik: Martin Suter ist bekannt für seine unerwarteten Wendungen, öffnet einem die Augen für die kleinen Dinge des Alltags, beschreibt diese unglaublich bildlich und bezieht den Leser wie kein Zweiter in die Gefühlswelt seiner Protagonisten mit ein. Außerdem liebe ich sein Faible für Kaffeehäuser, Kultur, Essen, die Natur und das "Schöne & Reiche." Ein Genuss, der einem im wahrsten Sinne auf der Zunge zergeht. Außerdem umzeichnet kein anderer Autor Personen derart charismatisch, wie es Suter tut. Von Allmen jagt im dritten Teil ein verschwundenes Dahlien-Bild, dass selbst eine zweifelhafte Herkunft hat. Es ist nett, wieder die bereits bekannten Personen zu treffen. Aber diese und auch ihre originellen Lebensumstände sind mir nun schon so gut bekannt, dass es etwas fade wird. Allmen verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen, mietet sich in eine Schlosshotel-Suite ein und löst den Fall quasi zwischen Bett und Bar. Wie immer bei Suter geht es mehr um höhere Lebenskunst eines Dandys als um niedere Motive. Das laszive Leben beschäftigen Don John und seinen Butler Carlos viel mehr als die eigentliche Detektivarbeit. Die Geschichte selbst ist ganz nett, aber nicht mehr wirklich überraschend. Die bisherigen Krimis aus dieser Reihe waren in sich abgeschlossen. Diesmal endet das Buch mit einem ungelösten Problem. Schade, ich als große Suter-Verehrerin würde so gerne mal wieder ein richtig spannendes, im typischen Suter-Stil in seiner unnachahmlichen Sprach-Virtuosität lesen. Dieses Mal ist es leider nicht gelungen.