Rezension

Analyse eines Verbrechens – erschütternd & erschreckend

Die Stadt der Lebenden -

Die Stadt der Lebenden
von Nicola Lagioia

Bewertet mit 4 Sternen

„Die Stadt der Lebenden“ ist ein gut recherchiertes Buch des in Rom lebenden Autors Nicola Lagioia.

Die Ereignisse basieren auf einem Kriminalfall aus dem Jahr 2016. Manuel Foffo und Marco Prato - zwei junge Männer aus guten Verhältnissen – massakrieren den 23-jährigen Luca Varani zu Tode. Der Fall geht durch die Presse und das Land ist geschockt.
 Hier versucht der Autor diesen Fall zu analysieren. Er sucht nach Antworten. Manuel und Marco konsumieren Drogen und haben keinen Halt im Leben. Neben dem Fall gibt es Einblicke in das Leben der Stadt Rom und das ist nicht das malerische Rom, das ich als Tourist vor Augen habe, sondern eine Großstadt voller Dreck, Kriminalität und mit vielen dunklen Seiten.  

Ich fand das Buch aus mehrerlei Gründen nicht leicht zu lesen. Da ist die Hohe Anzahl der Charaktere, die es mir schwer gemacht haben den Überblick zu behalten, die vielen Details, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, als zu abschweifend empfunden habe und auch weil ich die hier dargestellte unnötige Brutalität des Falls einfach erschütternd fand. Dennoch hat mich die Analyse des Falls gefesselt und mich hat es beeindruckt wie ausgiebig Nicola Lagioia hier recherchiert haben muss, um über so viele Details zu berichten. Sicherlich sollen seine ausschweifenden Erläuterungen auch zum Verständnis der gesamten Umstände beitragen.

Leichter Stoff ist dies nicht, aber dennoch finde ich das Buch durchaus lesenswert.