Anders als erwartet
Bewertet mit 5 Sternen
Vorweg, Kimberly Hagen hat ein sehr unterhaltsame Buch über die Trauer herausgebracht. Durch den Text auf der Rückseite und gerade auch durch den Zusatz „Trauertagebuch“ auf dem Cover, habe ich ehrlicherweise etwas anderes erwartet. Ich ging davon aus, dass es sehr nervenaufreibend, emotional und traurig wird. Das ist es aber mitnichten.
Kimberly hat ihren Mann mit Anfang 40 nach einem OP Eingriff plötzlich verloren. Ihr ganzes Leben steht Kopf. Das zunächst tiefe schwarze Trauerloch wird von ihr geschildert. Doch schnell entwickelt sie trotz ihrer Angstattacken eine Taktik sich nicht von der Trauer übermannen zu lassen.
Sie berichtet herrlich erfrischend von ihrem ersten Trauerjahr, dabei ist es meistens sogar recht amüsant beschrieben. Viele Unternehmungen mit Freunden und „Männerbekanntschaften“ gibt es in diesem ersten Jahr. Auch für Pink-Kitchen ist ein immer wiederkehrender Ankerpunkt im Buch.
Vielleicht sind dies sogar viele Anregungen, wenn man selbst gerade trauert und ebenso ein Ansporn sich nicht hängen zu lassen.
Obwohl ich zu Beginn dachte, es geht in Richtung Sachbuch, muss ich das nach dem Lesen revidieren. Für mich ist es eher ein Roman der auch trotz des ernsten Themas sehr unterhaltsam ist.