Rezension

Anfang super, aber dann dreht es leider völlig...

Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone - Mark Haddon

Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone
von Mark Haddon

Dieses Buch hat mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück gelassen.
Der Einstieg ins Buch hat mir sehr gut gefallen und mehr als einmal musste ich laut herauslachen. Ich lernte Christopher Boone und seine Gedankenwelt kennen, welche wunderbar beschrieben ist. Man erkennt, an welchen Zwängen er aufgrund seiner Krankheit leidet, aber auch, wie er es geschafft hat, sich sein Leben passend für ihn einzurichten. Und seine intelligenten und treffenden Beobachtungen der „erwachsenen“ Welt sind einfach nur köstlich.

Und jetzt kommt das ABER: ab der Mitte des Buches gefiel es mir immer weniger. Es zog sich immer mehr in die Länge und obwohl viel passierte, konnte es mich nicht mehr abholen. Vielleicht passierte auch einfach zu viel, wodurch die Feinheiten und der schöne Humor des ersten Teils auf einmal verschwunden waren.
War es zu Beginn noch sehr interessant, den Gedankengängen von Christopher zu folgen, wurde es mit der Zeit immer mühsamer und anstrengender.
Und was sicher auch nicht geholfen hat war, dass ich die Ereignisse nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte, für mich wurde es mit der Zeit immer unrealistischer, was da vor sich ging. Das ist sehr schade, vor allem weil der Beginn des Buches auch in diesem Punkt viel besser umgesetzt ist.

Einen Pluspunkt des Buches möchte ich noch erwähnen und das ist ganz klar die Sprache und der Stil. Das Buch ist gradlinig und schnörkellos geschrieben, wodurch es sehr gut zu Christopher passt. Und auch wenn mir der zweite Teil des Buches nicht mehr gefallen hat, so war es trotzdem durchgehend angenehm zu lesen.

Fazit:
Schönes Buch über einen leicht autistischen Jungen, welches mich aber leider nur im ersten Teil des Buches abholen konnte. Sehr schade, denn es hatte so gut angefangen…