Rezension

Angeln mit Opa

Raubfischen
von Matthias Jügler

Bewertet mit 3 Sternen

Daniel verbringt Zeit mit seinem Großvater - im Urlaub in Schweden, beim Angeln und als er an ALS erkrankt, der Nervensystemerkrankung, die nach und nach seine Körperfunktionen außer Kraft setzt.
Es ist bewundernswert, wie der Autor seine persönlichen Erfahrungen in einem Roman umgesetzt hat. Er schildert ganz unaufgeregt, wie eine Familie mit der Krankheit und dem Kranken umgeht. Dies alles wirkt sehr authentisch.
Andererseits hätte ich mir erhofft, dass die Beziehung zwischen Großvater und Enkel mehr ausmacht als das gemeinsame Angeln. Ihr Verhältnis kommt ebenso nüchtern daher wie die Krankheit selbst, dabei hätte der Kontrast zwischen Glück und Verlust viel krasser ausfallen können.
Vieles über Fische wird gesagt, vieles Zwischenmenschliche bleibt unausgesprochen - das ist ein Defizit des Buchs, das ansonsten durchaus seine Berechtigung hat.