Rezension

Anna´s Tagebuch - Ein Buch über Mobbing an Schulen

Unsichtbare Wunden - Astrid Frank

Unsichtbare Wunden
von Astrid Frank

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zeigt das Gesicht eines hübschen, jungen Mädchens. Es ist hier sehr gut zu erkennen, wie sich die Körperhaltung ändert. Erst den Kopf gerade aus voller Lebensfreude und Euphorie! Dann den Kopf hinter Haaren verborgen, eingezogen und nach unten blickend: Traurig, verängstigt und verzweifelt! Zu diesem Bild ist auch der Titel passend gewählt und gibt einen ersten Eindruck  der enthaltenen Geschichte!

Erst einmal zum Inhalt:
Anna ist ein glückliches, aufgeschlossenes Mädchen. Zusammen mit Ihrer besten Freundin Manu geht sie durch dick und dünn und auch keine Geheimnisse vor ihr. Die Welt könnte so schön sein. Doch dann kommt Nina in die Klasse und Manu verändert sich immer mehr! Und plötzlich steht Anna ganz alleine da und wird von der gesamten Klasse gemobbt. Auch böse Lügen machen schnell die Runde und lassen das einst glückliche Mädchen immer weiter an sich zweifeln! Doch das schlimmste, aber nicht ungewöhnlichste an der Geschichte: Die Lehrer machen nicht nur die Augen zu sondern auch noch mit. Dem Mobbing wird kein Ende bereitet sondern noch ordentlich beigewirkt!

Nun zu meiner Meinung:
Ich weiß nicht, was das schlimmste war, nach dem ich dieses Buch zugeschlagen habe: Die Geschichte über Anna und das ihr einfach nicht geholfen wurde oder die Erkenntnis, dass es genauso in der Realität abläuft und jeden Tag Kinder solch eine Leben durchstehen müssen!

Denn dieses Buch erinnerte mich direkt an meine eigene Schulzeit. Mobbing war damals noch nicht solch ein Begriff wie Heute, dennoch hatten einige Mitschüler Tag täglich so gar nichts zu lachen! Und auch damals schon haben sich Lehrer nicht als Zuständig angesehen, hier einzugreifen!

Von solch einer Geschichte handelt auch das vorliegende Buch. Die Autorin schafft es hier schon nach wenigen Seiten eine Grundspannung einzubauen, die den Leser immer zu am Ball bleiben lässt. Denn ein jeder wird mit diesem Thema schon einmal in Berührung gekommen sein!

 Mal durchleben wir hier die Geschichte aus Anna`s  Sicht, in dem wir in ihrem Tagebuch lesen dürfen. Hier kommen viele erschreckende Dinge zu Sprache, welche ihr angetan wurden, über die sie dann aber mit niemandem mehr reden konnte. Zwischenzeitlich kommt es immer zu Zeitsprüngen, in denen die Geschichte ein Jahr später aufgearbeitet wird – leider viel zu spät für Anna!

Mein Fazit:
Ein Buch, welches  von vielen Personen gelesen werden sollte:

Von Mobbingopfern, die durch dieses Geschichte darin bestärkt werden,  sich Hilfe bei Eltern, Verwandten oder sonstigen Einrichtungen zu suchen.

Von „Mobbern“, denen hier vielleicht die Augen geöffnet werden. Man hofft, dass sie wieder zur Besinnung kommen und sich einmal überlegen, was sie da bei anderen anrichten!

Aber auch von Lehrern, denen mal nahgelegt werden sollte, dass sie hier auch eine gewisse Pflicht innehaben und der Sache Einhalt gebieten sollten! Augen schließen ist definitiv der falsche Weg!