Rezension

Anonyme Organspende

Hundert kalte Winter - Kristina Moninger

Hundert kalte Winter
von Kristina Moninger

Bewertet mit 4 Sternen

 Zwei Jahre zuvor: Sandra ist mit ihrem Sohn Jonah bei Eis und Schnee mit dem Auto unterwegs. Jonah stört sie immer wieder und plötzlich verliert sie die Kontrolle über den Wagen…

Die kleine Mila ist krank, sehr krank, braucht ein neues Herz…

Die Eltern von Jonah, haben seine Organe zur Spende freigegeben…

Eines Tages trifft Jonahs Mutter Sandra auf ein Kind und glaubt fest daran, dass in dessen Brust Jonahs Herz schlägt…

Sie ist mit dem Verlust des Kindes noch nicht fertig geworden und daher will sie in der Nähe des Kindes wohnen…

Mit der Mutter Jonahs freundet sie sich an Doch sie hat ihr nie verraten, warum sie in die Nähe gezogen ist…

Dann gibt es da noch Leo, Sandras Stiefsohn – und Nele, die älteste Tochter von Katharina…

Warum verliert Sandra die Kontrolle über den Wagen? Wird Mila ein Spenderherz bekommen? Wird Mila das Herz von Jonah bekommen? Warum glaubt Sandra so fest daran, dass in der Brust des Kindes Jonahs Herz schlägt? Was hat sie davon, wenn  sie in seiner Nähe wohnt? Selbst wenn es Jonahs Herz ist, dass das Kind am Leben erhält. Und warum spricht sie nicht mit Katharina darüber? Was hat es mit Leo und Nele auf sich? Alle diese Fragen beantwortet dieses Buch.

 

Meine Meinung

Als ich die Leseprobe des Buches gelesen hatte, war ich sogleich fasziniert und berührt. Eine Familie die ihr Kind verliert – ich stelle es mir schlimm vor. Zum Glück ist mir sowas nie passiert. Man mag darüber streiten, ob Jonahs Mutter eine gewisse Mitschuld hat, da sie während des Autofahrens telefoniert hat und außerdem auch noch von Jonahs Quengelei abgelenkt war. Nicht umsonst ist das Telefonieren während der Fahrt verboten. Wenn ich es mir so überlege, hätte ich Jonah mal gesagt, er solle endlich still sein, weil ich mich konzentrieren müsse, und zwar auf die glatte Fahrbahn. Und vor allem hätte ich in dieser Situation definitiv nicht telefoniert, egal wie wichtig das Gespräch gewesen wäre. Und sie wusste, dass es glatt ist auf den Straßen. Aber dass ihr ein Auto entgegenkam, dessen Fahrer von der Fahrbahn abkam und auf ihrer Seite landete, dafür konnte sie definitiv nichts. Ich fand es schön von ihrer Familie – auch wenn es von ihr selbst nicht ganz so freiwillig war, wie ich herausgelesen habe – dass Jonahs Organe gespendet worden sind. Doch die ganze Sache war so schlimm für sie, dass sie unbedingt in der Nähe des Kindes leben wollte das, wie sie vermutete, Jonahs Herz bekommen hatte, weil sie dachte, dass sie dann auch in Jonahs Nähe sei. Und das auch noch heimlich. Denn noch nicht mal ihr Mann wusste etwas von dem Kind. So etwas sollte man nicht tun. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eigentlich nicht unbedingt mein Genre, auch wenn ich fast alles lese. Aber es war doch irgendwie spannend, wenn ich mich fragte, wann Katharina wohl herausfinden würde, weshalb Sandra unbedingt dieses Haus haben wollte, bzw. weshalb sie in ihre Nähe gezogen ist. Also ein gewisses Maß an Spannung war durchaus vorhanden. So bekommt dieses Buch von mir eine Lese-/Kaufempfehlung an alle die Bücher, die auch zum Nachdenken anregen, gerne lesen, und vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.