Rezension

Arkadien brennt - Sehr zu empfehlen

Arkadien 02: Arkadien brennt - Kai Meyer

Arkadien 02: Arkadien brennt
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich den ersten Band verschlungen hatte, wollte ich unbedingt den zweiten Band lesen, der nun endlich endlich erschienen ist. Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Story um eine gelungene und vor allem sehr spannende Fortsetzung.

Rosas Vergangenheit steht diesmal stark im Vordergrund, was mich anfänglich gestört hatte (hakt die Sache doch endlich ab man), nicht weil es mich nervte, sondern weil ich das Thema schon sehr intensiv und schrecklich fand und mit Rosa vor Wut weiße Fingerknöchel bekam. Doch Meyer fügt das Thema so gut in die Geschichte mit ein, dass dies schnell kein Störfaktor mehr war.

Die Dynastien sind in Aufruhr, nicht nur Carnevares und Alcantaras, der Hungrige Mann scheint in naher Zukunft zurück zukehren und niemand weiß wie sehr sich das Leben der Dynastien dadurch verändern wird. Rosas Großmutter, obwohl tot, scheint sich immer wieder in ihr Leben zu mischen und mehr und mehr erfährt Rosa wer diese Frau wirklich gewesen war, dennoch häufen sich die Fragen und Feinde.

Im letzten Band gefiel mir die Liebesgeschichte unheimlich gut, leider kommt sie in diesem Teil etwas zu kurz, doch die kurzen innigen Szenen zwischen Alessandro und Rosa machen das wieder gut. Ihre Liebe steht unter einem schlechten Stern, einige ihrer Familienangehörigen würden die beiden sogar am liebsten dafür töten. Jeder scheint das Paar mit Intrigen und gestreutem Misstrauen auseinander bringen zu wollen. Zum Glück erleben wir kein Liebesdrama, sondern zwei mutige Kämpfer.

Womit ich auch zum nächsten Punkt komme. Die Spannung in diesem Buch ist sehr hoch und steigert sich bis zum Schluss. Dies liegt nicht zuletzt an den vielen Kämpfen und Auseinandersetzungen die Alessandro und Rosa zu bewerkstelligen haben. Feuer, Menschenjagd, ein Rudel Hunde, Raubkatzen, Waffen... man konnte sich wirklich nicht langweilen oder lange an der Geschichte aufhalten.

Die Rätsel häufen sich allerdings und noch lange ist einiges nicht klar, doch darauf darf der Leser freudig gespannt sein. Immer wieder taucht die Geheimorganisation TABULA auf, von der wir immer noch nicht viel erfahren, ich bin jedoch sicher das sich das im nächsten Band ändern wird.

Ich fand es ein wenig befremdlich, dass Raubkatzen zusammen jagen, (hä?, das machen doch nur Löwinnen, kein Tiger jagt im Rudel), ich fühlte mich bei der Menschjagd immer an Hunde oder Wölfe erinnert, aber da es sich hierbei um Arkadier und nicht "echten" Tieren handelt, darf man dem Autor diese Fantasiefreiheit sicherlich gewähren. Das man im Zoo allerdings Panther, Löwen und Tiger zusammenhält wage ich doch wirklich zu bezweifeln.

Nistdestotrotz ist "Arkadien brennt" eine absolut gelungene Fortsetzung. Leider muss man solange wieder auf den nächsten Teil warten, der hoffentlich nicht der letzte gewesen ist?

"Wir haben lange genug im Verborgenen gelebt und vor anderen verheimlicht, was wir in Wahrheit sind. Es ist an der Zeit, wieder wir selbst zu sein. Und es hat bereits begonnen."