Rezension

Atemberaubendes Finale

Erwählte der Ewigkeit - Lara Adrian

Erwählte der Ewigkeit
von Lara Adrian

Inhalt:
Der Stammesvampir Sterling Chase hat seit einiger Zeit mit den tiefen Abgründen der Blutgier zu kämpfen. Nicht mehr lange und er mutiert zum Rogue, einem verlorenen Blutjunkie, den nichts mehr von seiner Gier befreien kann – außer der Tod. Nachdem selbst der Orden, dem er bis vor kurzen angehört hat, ihm nicht mehr helfen kann und ihn deshalb rausgeschmissen hat, sieht er seinen letzten Dienst darin, sich zu opfern, bevor die Blutgier ihn komplett übermannt. Durch eine List von Dragos wird die Polizei und das FBI auf das Hauptquartier des Ordens aufmerksam und vermutet dort einen Stützpunkt von Terroristen. Sterling Chase stellt sich den Behörden und verschafft dem Orden somit die nötige Zeit, das Hauptquartier zu evakuieren und zu flüchten. Er landet währenddessen in Polizeigewahrsam und trifft dort auf die Zeugin Tavia Fairchild, die Assistentin von Senator Clarence, auf den Dragos es schon die ganze Zeit abgesehen hat. Doch seine Warnung kommt zu spät, Clarence ist bereits Dragos zum Opfer gefallen und dient ihm nun als treuer Lakai. Chase gelingt die Flucht und schnappt sich währenddessen die schöne Tavia, da sie mittlerweile skeptisch geworden und dadurch ebenfalls in großer Gefahr ist.
Chase hat nichts mehr zu verlieren und setzt sich als Ziel, Dragos ein für alle mal unter die Erde zu bringen.

Fazit:
„Erwählte der Ewigkeit“ stellt das lang erwartete Finale der „Midnight Breed Series“ von Erfolgsautorin Lara Adrian dar und ist somit der 10. Band ihrer Reihe.
Sterling Chase ist kurz davor, der Blutgier endgültig zu verfallen und musste deswegen den Orden verlassen. Sein letzter Dienst für seine Freude besteht darin, sich selbst den menschlichen Behörden auszuliefern, damit die anderen die Chance bekommen, ihre Frauen und Kinder zu evakuieren und in ein anderes Hauptquartier umzuziehen. Er dagegen wird in Gewahrsam genommen und in ein Gefängnis der Polizei gesteckt, wo Tavia Fairchild ihn als den Attentäter auf einer Veranstaltung ihres Chefs, Senator Clarence, identifizieren soll. Bei dieser bestand die Aufgabe darin, den Ehrengast des Senators – Dragos – ein für alle mal zu erledigen. Doch diese ist gescheitert und Chases’ Gesicht überall in den Medien aufgetaucht. Chase hat schon fast mit seinem Leben abgeschlossen, doch eine Sache muss er vorher noch aus dem Weg räumen: Dragos.
Die schöne Tavia hingegen weiß gar nicht, wie ihr geschieht, als sie von Chase entführt wird. In ihm sieht sie einen psychopatischen Killer und ein Monster, doch das, was er über den Senator und Dragos sagt, macht sie skeptisch und bringt sie dadurch in große Gefahr. Tavia ist von klein auf bei ihrer Tante aufgewachsen und wurde stets von ihrem Arzt Dr. Lewis begleitet, der sie ständig untersucht und auf Grund ihrer mysteriösen Krankheit mit Tabletten versorgt hat. Obwohl sie mit Chase ziemlich viel durch machen muss, ist sie unheimlich stark und selbstbewusst, sowie auch mutig. Auch mit den kommenden Veränderungen kommt sie erstaunlich gut klar. Dass sie jedoch am Ende eine wichtige Rolle spielen würde, hätte niemand gedacht…

Wow. Was für ein Abschluss! Anders kann man diesen Band nicht beschreiben. Darin gab es einige Wendungen, in denen ich mich fragte, wie Chase und der Orden da wieder heraus kommen sollten. Mit einem guten Ende habe ich sowieso nicht gerechnet, aber dieses Finale war das Sahnehäubchen einer riesigen Torte. Ich habe mit jedem der Jungs mit gelitten und Todsängste um sie gehabt, da die Situation einfach aussichtslos zu sein schien. Die Beziehung zwischen Chase und Tavia ist wie das Spiel mit dem Feuer, da Chase jeden Moment abzustürzen droht. Seine Selbstbeherrschung ist wirklich bemerkenswert und sein Mut und seine Treue dem Orden gegenüber unerschütterlich.
Die Handlungsstränge waren von Anfang an perfekt durchdacht und machen diese Reihe zu etwas ganz besonderem. Einige Serien verlieren mit ansteigender Zahl der Bände ihren Reiz und die Spannung und lassen dabei den Lesespaß in Richtung Wallhall abwandern. Die „Midnight Breed-Reihe“ dagegen ist durchgängig einfach unglaublich gut, spannend, dramatisch und actionreich. Von Anfang an wird auf die Geschehnisse im 10. Band und sogar darüber hinaus hingearbeitet und macht daraus eine perfekt abgerundete Story in 10 Bänden.
Ein direkter Abschluss der Reihe stellt „Erwählte der Ewigkeit“ nicht dar, da im Februar 2013 mit „Vertraute der Sehnsucht“ bereits für Nachschub gesorgt wird – allerdings spielt diese Geschichte 20 Jahre später und dreht sich um die (noch) kleine Mira, die von dem Ordenskrieger Nikolai und seiner Stammesgefährtin Renata aufgezogen wird.
Trotzdem hoffe ich, dass auch alle anderen bekannten Charaktere wieder mit von der Partie sind, da sie mir über die letzten 4 Jahre sehr ans Herz gewachsen sind.

Abschließend kann man nur sagen: WOW! Meiner Meinung nach ist die „Midnight Breed-Series“ von Lara Adrian eine der großartigsten Vampirreihen, die ich je gelesen habe. Wer braucht schon Edward, wenn man einen dieser heißen Ordenskrieger haben kann?
Actionreich, spannend, gefühlvoll und prickelnd heiß stellt „Erwählte der Ewigkeit“ einen perfekten Abschluss der „Dragos-Saga“ dar und weckt in mir als Leser das Gefühl, über Jahre hinweg gute Freunde begleitet zu haben, die jetzt hoffentlich endlich ihren Frieden finden. Zumindest in den nächsten 20 Jahren [;)]