Rezension

Atmosphärisch erzählt und wie immer bestens recherchiert

Der dunkle Himmel -

Der dunkle Himmel
von Astrid Fritz

Bewertet mit 4.5 Sternen

1816 ist das Jahr ohne Sommer, voller Missernten, Hunger und Not. In einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb leiden die Menschen unter der Kälte und der Not. Anhand von drei Protagonisten erzählt die Autorin die Geschichte mit konkreten Schicksalen:

Der junge Schulmeister Friedhelm und die willensstarke Gastwirtstochter Paulina kämpfen für ihre Liebe. Und der umsichtige Pfarrer Unterseher versucht für seine Gemeindemitglieder in diesen schweren Zeiten da zu sein.

 

 

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog über einen Vulkanausbruch am anderen Ende der Welt, der offenbar dafür verantwortlich war, dass in Deutschland das Jahr 1816 durch schlechtes, kaltes und regnerisches Wetter gekennzeichnet war (wie man erst fast hundert Jahre später festgestellt hat).

Im weiteren Verlauf der Handlung beschreibt die Autorin eindringlich, wie die Menschen unter diesen Bedingungen zu leiden hatten. Es wird sehr deutlich, wie gut die Autorin auch für dieses Buch wieder recherchiert hat.

 

Die Schreibweise ist sehr flüssig und gut zu lesen. Während die Autorin weniger dialog-orientiert schreibt, fließt die Handlung sehr gleichmäßig dahin und ist sehr durch Reflektionen der Personen oder Beschreibungen der Situation getragen.

 

Dennoch haben mir die tragenden Personen in der Handlung sehr gut gefallen, besonders Paulina und Friedhelm waren mir gleich sympathisch und ich habe sehr mit ihnen gefiebert und gelitten. Ihre Hartnäckigkeit und ihr Durchhaltevermögen sind wirklich beeindruckend und machen Mut.

Gerade durch diese konkreten Schicksale kann man sich gut vorstellen, wie es den Menschen unter diesen extremen Bedingungen ging und wie sie unter der Not zu der Zeit gelitten haben.

 

Ich bin froh, dass ich durch dieses Buch mehr über das „Jahr ohne Sommer“, das Jahr des Hungers in Europa erfahren habe, und ich habe mich aufgrund der flüssig erzählten Geschichte mit warmherzig angelegten Figuren wieder gut unterhalten gefühlt.

 

 

Fazit:

Wieder ein schöner historischer Roman mit der bewährten Mischung aus guter Recherche und einer eingängig erzählten Geschichte.