Rezension

Auf der einen Seite schlecht, auf der anderen unglaublich gut!

Mördermädchen - Elizabeth Little

Mördermädchen
von Elizabeth Little

Bewertet mit 3 Sternen

Nach zehn Jahren Haft wird die Prominente Janie Jenkins endlich wieder freigelassen. In dieser Zeit hat sich natürlich vieles verändert, vor allem die Eingesperrte selbst. Sie wurde angeklagt, ihre Mutter ermordet zu haben, doch Janie selbst kann sich an die Nacht nicht mehr erinnern. Als sie wieder auf freien Fuß ist, setzt sie alles daran herauszufinden was in jener Nacht tatsächlich passiert ist und wer ihre Mutter ermordet hat.

Das Buch stand schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste, da schon lange vor dem Erscheinungsdatum über den Buchtrailer darauf aufmerksam wurde. Dieser hat sofort mein Interesse geweckt und mich sehnsüchtig auf den Roman warten lassen. Leider stellte der Trailer das Geschehen auf einer anderen Seite dar, als es dann im Buch ist. Meine Erwartungen gingen in eine andere Richtung. Ich erwartete mir das Medien eine größere Rollen spielen würden und das Janie, genauso wie in dem Thriller 'Gone Girl', sich überlegen musste wie sie sich der Presse präsentieren sollte. Allerdings spielte sich der Großteil der Handlung in dem Goldgräberdörfchen Adeline ab, wo Janie versucht unter den Dorfbewohnern einen Verdächtigen und eine Frau namens Tessa ausfindig zu machen.

Die Geschichte wurde dadurch sehr weitläufig und durch die vielen, unterschiedlichen Charaktere brauchte ich eine Zeit bis ich mich zurecht fand. Dadurch wurde die Handlung für mich erst ab der Hälfte richtig interessant, da ich anfing mir über die unterschiedlichen Personen Gedanken zu machen. Außerdem beginnen ab da die Verwicklungen und die tollen Verstrickungen der Geschichte und so bleibt es nach einigen Startschwierigkeiten doch bis zum Schluss sehr spannend. Je mehr Janie aufdeckt, desto mehr kribbelte es mich in den Fingerspitzen und bei den letzten Seiten habe ich doch sehr mitgefiebert.

Ein großer Dorn in meinem Auge war leider auch die Protagonistin, Janie Jenkins. Zwar ist sie eine äußerst gute Beobachterin, doch leider auch sehr arrogant und herablassend. Ihre zickige Art brachte mich manchmal sehr auf die Palme. Auch auf ihren Humor muss man sich erst einlassen, um ihn "genießen" zu können. Schade, fand ich auch das die Autorin sich für Janie so viele Insider ausdachte, da ständig Schauspielernamen und Filmtitel zu Vergleiche herangezogen wurden. Viele Namen/Titel las ich zum ersten Mal. Da die Handlung aus der Ich-Perspektive von Janie wiedergegeben wird, kann man der bissigen Protagonistin auch schlecht ausweichen doch zum Glück scheint auch Janie vor dem Flair der Kleinstadt nicht sicher zu sein und lässt ihre hochmütige Art dann etwas fallen. Der Schreibstil war ansonsten wirklich fantastisch und hat es geschafft mich an das Buch zu fesseln, auch wenn dieser erst gegen Ende sehr zur Geltung kam.

~ FAZIT ~
Das Buch hatte sowohl seine Stärken, aber leider auch einiges an Schwächen, wie etwa die zickige, hochmütige Protagonistin Janie Jenkins. Obwohl mir das Ende richtig gut gefallen hat, musste ich mich anfangs doch eher durch die Geschichte schleppen. Das Buch ist absolut kein Mittelmaß, da es auf der einen Seite furchtbar anstrengend zu lessen aber auf der anderen auch unglaublich gut war. Deshalb vergebe ich "mittlere" 3 Sterne.