Rezension

Auf der Suche

ZwischenLand - Kathrin Wildenberger

ZwischenLand
von Kathrin Wildenberger

Deutschland ist wiedervereinigt, aber was bedeutet das für drei junge Frauen, die in der DDR sozialisiert worden sind? So oder ähnlich könnte die Frage lauten, unter der die Autorin Kathrin Wildenberger selbst in der DDR aufgewachen, anhand von drei jungen Frauen, auif den Grund geht.
Das Besondere des Buches ist zunächst, neben dem passenden Titel, das aus den Perspektiven der drei Frauen Ania, Britt und Suse erzählt wird. Die Reihenfolge der Erzählerinnen  ist wild gemischt und die Ausschnitte, die sie erzählen,  sind oft sehr klein. Kenntlich gemacht wird jedoch jedes "Erzählstück"  mit Datum und Namen der "Verfasserin". Der Zeitrahmen, über den erzählt wird, erstreckt sich über ein gutes halbes Jahr.
Diese Erzählweise unterstreicht einerseits optisch die Zerrissenheit der Frauen. Jede ist auf ihre Weise zerrissen, beruflich und privat. Keine weiss so genau, wohin die "Reise" gehen wird bzw. was sie wirklich wollen. Sie befinden sich alle in einer Selbstfindungphase, was sowieso für das Alter typisch ist, aber sie haben zusätzlich alle äußeren Strukturen, die mit der DDR gegeben waren, verloren.
Ganz klar spielt die "Liebe" eine Rolle.....sie probieren sich aus... wagen Neues....
Andererseits machte mir persönlich diese permanent,  teilweise nach zwei Seiten, wechselnden Erzählerinnen, Stress. Ich fand es schwieriger in die Geschichte hineinzukommen und habe das Buch schließlich zwei Mal gelesen, wobei ich dann immer nur einer Frau gefolgt bin.
Ja, die Frauen sind alle noch in einer Art "Zwischenland" und ich bin neugierig, wo sie ankommen werden. Das Buch verlangt geradezu nach einer Fortsetzung...