Rezension

Auf der Suche in der Vergangenheit...

Im Fluss der Zeit Trilogie - Waterfall - Lisa T. Bergren

Im Fluss der Zeit Trilogie - Waterfall
von Lisa T. Bergren

Bewertet mit 4 Sternen

Gabi und Evangelina Betarrini verbringen mit ihrer Mutter den Sommer in der Toskana. Die Mutter der Schwestern ist Archäologin und an einer Ausgrabung etruskischer Grabmäler beteiligt. Gabi ist neugierig und betritt gemeinsam mit Lia einen Grabhügel, dort finden sie Handabdrücke auf der Wand und legen ihre Hände dort hinein - und dann ist nichts mehr, wie es einmal war...

Lisa T. Bergren hat mit "Waterfall - Im Fluss der Zeit I" einen unglaublich spannenden und berührenden Trilogieauftakt aufs Papier gebracht.
Ich muss sagen, dass ich trotz des momentanen Zeitreise-Roman-Hypes, derer noch nicht so viele gelesen habe, aber dieser hier wahrscheinlich in seiner Art herausragend ist, denn man wird weit in die Vergangenheit versetzt. Ich schätze ans Ende des 13. bzw. 14. Jahrhunderts, da Dante Alighieri, immer wieder als der Dichter angesprochen wird und einige Protagonisten ihn noch kennenlernen durften.

Also ist "Waterfall" nicht nur ein Zeitreiseroman und ein Jugendbuch, sondern auch noch historisch. Dieses Genre, dass es bis jetzt so selten auf meinen Blog geschafft hat. Aber ich muss sagen, dass die Handlung wirklich toll war, und man sich die Burg der Forellis, ebenso die der Paratores sehr gut vor Augen führen konnte, auch Sienna zur damaligen Zeit.
Auch der Schreibstil ist der damaligen Zeit natürlich angepasst, und mir hat es immer wieder sehr gut gefallen, dass Gabi zwar modern denkt, ihr Sprachzentrum, aber von ganz alleine auf vergangene Zeiten und eine etwas schwülstigere, aber definitiv schöne Sprache zurückgreift.
Gabi hat einige Abenteuer und gefährliche Situationen zu überstehen, auf der Suche nach ihrer Schwester Evangelina, die sie auf der Reise durch die Zeit, anscheinend verloren hat. Und sie lernt die Liebe kennen, rein und ehrlich und so tief - ja, ich weiß, es klingt schwülstig und kitschig, aber was Marcello und Gabi füreinander empfinden ist einfach nur schön - und gleichzeitig so unsendlich traurig....

"Waterfall" ist im Franke Verlag erschienen und somit weiß man, dass das Thema Gott oder Glaube sehr wahrscheinlich aufgegriffen wird. Dazu muss ich sagen, dass es hier wirklich wieder sehr dezent eingebaut war. Man erlebt wie wichtig Gott für die Menschen in der damaligen Zeit war, dass sie für alles Gott gedankt haben und das tägliche Gebet etwas ganz alltägliches und normales war - ebenso wie Holzkreuze in den Wohnräumen.

"Waterfall" ist ein wirklich schönes Buch, dass einen in fremde Zeiten entführt und von gefährlichen Schwertkämpfen, hinterlistigen Weibsbildern und ganz viel Liebe erzählt. Definitiv ein lesenswertes Buch!