Rezension

Auf eine falsche Fährte gelockt...

Faunblut - Nina Blazon

Faunblut
von Nina Blazon

Bewertet mit 4.5 Sternen

hat mich der Rückentext dieses Buches. Dort steht: "Jade und Faun - die Geschichte einer unmöglichen Liebe in einer Stadt am Rande der Zeit.", dazu ein Rezi-Auszug der Süddeutschen Zeitung, in der das Buch mit "Romeo und Julia" verglichen wird. Ich stellte mir darunter etwas romantisch-dramatisches vor und befand mich vollends in der Zwickmühle: Das Buch subte als Wanderbuch schon länger bei mir vor sich hin, aber ich hatte einfach keine Lust auf etwas romantisch-dramatisches (zumal das Cover auch nicht gerade etwas anderes verspricht). Letzten Endes siegte das schlechte Gewissen, so dass ich das Buch jetzt gelesen habe und ich muss sagen, ich muss mich entschuldigen. Bei "Faunblut", dass ich es so falsch eingeschätzt habe. Und bei Kiki, dass das Buch so lange bei mir (ich war auch noch die erste auf der Liste *schäm*) geblieben ist. Es tut mir leid!!

Aber jetzt zur eigentlichen Rezi:
Jade und ihr Vater Jakub leben mit der Köchin Lilinn im Larimar, einem ehemaligen Hotel. Nach dem Krieg vor 18 Jahren, in dem der Winterkönig gestürzt wurde und seitdem die Lady herrscht, sind Teile der Stadt nicht mehr bewohnt. Nicht nur das, seit einiger Zeit sind sie sogar verboten, weil sich dort die Echos aufhalten, die regelmäßig Wachen der Lady oder ihre Jäger töten.
Eines Tages ziehen zwei Nordmänner auf Befehl der Lady ins Larimar: Tam, ein direkt der Lady Untergebener und sein Diener Faun. Jade findet Tam sympathisch, Faun hingegen ist eher fies und will mit ihr nichts zu tun haben. Seltsam findet sie es auch, dass sie mit sehr vielen Kisten, in denen anscheinend Tiere sind, einziehen. Doch dann wird ein Lord der Lady ermordet - und keiner weiß, ob ein Echo oder ein Mensch der Mörder war, weswegen sich die Situation in der Stadt drastisch verschlimmert.

Die ersten ca. 100 Seiten fand ich das Buch zwar spannend und gut zu lesen, aber ich konnte es auch gut mal weglegen. Das änderte sich auf einmal schlagartig und ich könnte noch nicht mal genau sagen, woran es gelegen hat. Im Prinzip habe ich es ab da gestern Abend und heute Morgen verschlungen...

Es ist spannend, grausam, schön, traurig,... über die Figuren und ihre Geschichte erfährt man erst mit der Zeit etwas. Am Anfang hat mich ein wenig verwirrt, dass man direkt in die Geschichte einsteigt, aber gleichzeitig fand ich das auch nicht schlecht. Den Punkt Abzug gibt es dafür, dass manche Sachen sehr schnell gingen - ein oder zwei Sätze mehr und ich hätte manche Abschnitte nicht zweimal lesen müssen.

Auch wenn dieses Buch eigentlich keine Dystopie sein soll, hat es stellenweise doch starke Züge von einer.

Fies finde ich die Leseprobe von "Ascheherz", die am Ende steht... =)

Fazit: Für Fantasy-Fans und Fans von Dystopien sehr zu empfehlen.

PS: Das Gute an den Büchern von Nina Blazon: Bisher konnte ich noch keinen Hinweis darauf finden, dass sie in einem Zusammenhang zueinander stehen =)