Rezension

Auf sich gestellt

Isoliert
von Åsa Avdic

Wir schreiben das Jahr 2037: Der Eiserne Vorhang besteht noch und Schweden liegt nun östlich dieser Grenze. Auf einer einsamen schwedischen Insel möchten sich sechs Menschen für einen Platz im inneren Zirkel der Partei qualifizieren. Doch wie es nun mal in solchen Regimes öfter der Fall war, wurde auch hier ein Spitzel eingeschleust: Anna Francis. Sie täuscht ihren eigenen Tod vor, damit sie aus ihrem Versteck heraus die Testpersonen beobachten und bewerten kann. Doch dann läuft die Aktion aus dem Ruder: Es gibt Todesfälle. Soll Anna ihr sicheres Versteck aufgeben und so vielleicht dem Täter auf die Schliche kommen? Oder sich doch lieber zu erkennen geben und mit den anderen Personen den Kampf gegen den Unbekannten aufnehmen? Anna steckt in einer furchtbaren Zwickmühle…
Die schwedische Journalistin und Autorin Asa Avdic hat mit „Isoliert“ einen spannenden und ungewöhnlichen Thriller geschrieben. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Protagonisten, meistens jedoch erzählt uns Anna, was aus ihrer Sicht passiert. Das hat mir sehr gut gefallen, so blieb es immer geheimnisvoll. Der Schreibstil ist flüssig, man kann der Geschichte mühelos folgen. Gewöhnungsbedürftig war für mich, dass das freie Schweden plötzlich zum „Protektorat Schweden“ wurde, das passte erstmal für mich nicht so richtig, aber nach kurzer Zeit ist das für den Leser Fakt. Trotz des Jahres 2037 ist dieser Thriller nicht besonders futuristisch, eigentlich könnte er auch in der heutigen Zeit spielen. Den Einstieg ins Buch fand ich etwas zäh, aber dann stieg die Spannung doch relativ schnell an und blieb über weite Strecken auch erhalten. Und es gibt einige unvorhersehbare Wendungen – bis zum Schluss! Mir hat dieser Thriller gut gefallen, er ist wie schon gesagt ungewöhnlich und lesenswert.
Das Cover fällt durch die düstere Stimmung, die es ausstrahlt, auf. Das rötlich scheinende Haus vor dem schwarzen Hintergrund weist auf einen Thriller hin. Auch der Titel ist gut gewählt und macht neugierig.