Rezension

Aus dem Leben eines Neunzehnjährigen

Spinner - Benedict Wells

Spinner
von Benedict Wells

Bewertet mit 4 Sternen

"Spinner" ist mein vierter Roman von dem Autor Benedict Wells. Nur sein erst erschienenes "Becks letzter Sommer" habe ich noch nicht gelesen. "Spinner" wurde nach Angaben des Autors mit 19 Jahren verfasst, aber nicht gleich verlegt, da er gleichzeitig an beiden Romanen arbeitete. Der Protagonist Jesper ist in gleichem Alter wie Benedickt Wells selbst zu der Zeit war und zieht nach Berlin, wie auch der Autor. Es scheinen sich einige Parallelen zu dem Leben des Autors in dem Buch zu finden. Ich hatte schon beim Lesen das Gefühl, dass die Geschichte autobiografische Züge trägt, gehabt. Sogar der junge Mann auf dem Cover ähnelt äußerlich dem Autor. Als ca. dreißigjähriger hat Benedickt Wells die Geschichte überarbeitet und ich finde, dass die ihm hervorragend gelungen ist.

Der Hauptcharakter Jesper Lier ist nicht sonderlich sympathisch, denn der ist reichlich kompliziert, unerfahren, verträumt und nicht bodenständig. Allerdings das Gute an den erzählerischen Künsten von dem Autor ist, dass man dies als Leser sehr gut nachvollziehen kann. Man versteht, aus welchem Grund dem Protagonisten so geht, wieso er so und nicht anders handelt. Wie kein anderer kann Herr Wells mit den Ängsten, Nöten, Sehnsüchten, Hoffnungen und Problemen junger Menschen umgehen.

Der Titel der Geschichte passt komplett, denn der Jesper spinnt tatsächlich.

Auch wenn der Roman in ersten Moment vielleicht trivial erscheint, ist die Geschichte tiefgründig und lässt einen nachdenklich oder in Erinnerung schwelgend zurück.

Ich finde, das Buch ist sehr gut gelungen.