Rezension

Ausbaufähige Charaktere

Die Bannister Girls -

Die Bannister Girls
von Jean Saunders

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

„London, 1915: der Krieg hat England fest im Griff und für die Londoner Bevölkerung bricht eine harte Zeit der Entbehrungen an. Auch für die Familie Bannister ist nichts mehr, wie es war. Bisher führten sie ein privilegiertes, sorgenfreies Leben und besaßen eine gut gehende Textilfirma. Jetzt aber liegen ihr altes Leben und die Pläne der drei Töchter in Schutt und Asche. Und so unterschiedlich die drei jungen Frauen sind, so unterschiedlich stellen sie sich auch den neuen Herausforderungen: Louise, die sich bislang immer bemühte es ihrer Mutter recht zu machen. Ellen, die sich mehr und mehr für die Rechte der Frauen einsetzt und sich gegen gesellschaftliche Konventionen auflehnt. Und Nesthäkchen Angel, die den Glauben an die große Liebe einfach nicht aufgeben möchte.“

 

Jean Saunders hat „Die Bannister Girls“ verfasst und dabei eine sehr interessante und selten aufgegriffene Zeit in den Fokus gerückt. Wir befinden uns in England zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Zeit ist eine völlig andere, da der Erste Weltkrieg seine Schatten über alles wirft. Warum soll es dann bei der Familie Bannister und ihrer Firma für Textil anders aussehen? Von einem Schlag auf den anderen waren alle Träume und Privilegien dahin. Die drei Schwestern nutzen diese Zeit jede für sich für einen inneren Aufbruch. Leider muss ich gestehen, das mir alle drei Charaktere immer nur als blaße Damen erschienen, als charakterlos möchte ich sie aber keinesfalls bezeichnen. Die Spannung und den Verlauf der Geschichte konnte man zwar sehr gut folgen, was am wirklich guten Schreibstil von Saunders lag, aber Gefühl, Emotionen und eben ein „Gesicht“ zu den Mädels blieb mir verborgen. Man erwartet (auch da spielt das Cover eine große Rolle) drei Mädels die ihren Weg gehen wollen, aber hier und da hakt es und entweder stehen sich die Damen selbst im Weg oder sie wollen sich nicht so ganz aus der Reserve locken lassen. Auf so manches hatte ich hier gehofft und erwartet, wurde aber leider nie so ganz happy-gestimmt damit. Wie gesagt, der Plot der Geschichte ist wirklich stimmig, dafür gibt es auch die drei guten Sterne aber die Figuren sind doch noch sehr ausbaufähig meines Erachtens. 

Vielleicht dürfen wir Leser noch ein Mal mit ihnen abtauchen? Ich würde einem zweiten Teil jedenfalls die Chance nicht verwehren...