Rezension

Authentisch, facettenreich und mit einem großartigen Humor

Ynsanter (1) - Annette Eickert

Ynsanter (1)
von Annette Eickert

Bewertet mit 5 Sternen

"Zevenaar....", sagte er leise. "Wenn du mich hörst, was ich sehr gut finden würde, denn dein Drache und ich sitzen ganz schön tief in der Scheisse... Ich weiß mittlerweile, dass dir an Hytaas was liegt, also kannst du ihn dann nicht einfach heilen und uns zwei von diesem Felsen holen?" Anschliessend lauschte er in die Dunkelheit hinein, aber es folgte keine Antwort.
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Auf der Suche nach dem Götterschwert in einer Welt voller Mysterien.
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Schon viele haben sich auf die Suche gemacht, gefunden hat es noch niemand: Ynsanter, das Schwert des Feuergottes Zevenaar. Einst in seinem Auftrag von dem Raukarii Herrscher Zakar versteckt und von der Göttermutter mit einem Bann belegt, gilt es seither als verschollen.
Jetzt, ca. 2000 Jahre später, spürt Zevenaar wie ihn langsam die Kraft verlässt. Er benötigt Ynsanter und damit verbunden seine uralten Mächte und Kräfte zurück. Er schickt Neferillion und Norion, den eigens für diesen Auftrag ausgebildeten Ziehsohn auf eine abenteuerliche Reise....
Doch auch die verstossene, rachsüchtige Iyana-Tochter Talex und der Nekromantenmagier Rylance bilden eine machtvolle und vor allem sehr gefährliche Allianz. Auch sie versuchen das Schwert an sich zu bringen.
Und welche Rolle spielt der einstmalige Sklavenhändler Nezzir, den der Drache Hytaas aufgelesen hat? Darf man ihm über den Weg trauen....
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Fehlte es mir bei Sträflingskarneval noch ein bisschen an Ecken, Kanten und auch an Tiefe, hat mich Ynsanter restlos überzeugt.
Tolle Charaktere und eine Geschichte, die mit so einigen Überraschungen und Aha-Effekten um die Ecke kommt.
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Der Schreibstil ist wie gewohnt klar, bildhaft und ungemein flüssig zu lesen. Dadurch gelingt es Annette Eickert dem Leser das Land Zanthera und seine Bewohner, mit den zu Anfang kompliziert scheinenden Namen, im Handumdrehen näherzubringen. Man hat die Akteure (ob Raukarii, Iyana, Drache etc.) sowie die Umgebung deutlich vor Augen. Und die schon erwähnten Namen bleiben dann doch leicht im Gedächtnis haften und unterbrechen auch nicht den Lesefluss, denn die Charaktere hinterlassen einfach Eindruck. Sie sind authentisch, facettenreich und haben einen großartigen Humor.
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Die Geschichte selbst besteht aus 3 Erzählsträngen (dem, der verfluchten Diebin Malea, Neferillion und seinen Gefährten und dem Talex/Rylance-Gespann) die alle miteinander verbunden sind. Die Verflechtungen der jeweiligen Perspektiven und die Begegnungen bringen dem Leser immer wieder neue Erkenntnisse und somit flacht auch der Spannungsbogen nie ab.
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Fazit: Ein spannender und unterhaltsamer Fantasyauftakt, mit liebenswerten und skurilen Protagonisten, bei dessen zuklappen man sich fragt, wie man die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten Teils überbrücken soll. Ich freue mich schon sehr darauf!