Rezension

Authentische Kriminalistik im historischen Berlin - ein neuer Fall für Gennat!

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion -

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion
von Regina Stürickow

Bewertet mit 4 Sternen

Zwar hat Regina Stürickow die Atmosphäre wieder wunderbar authentisch eingefangen, aber leider war die Ermittlung etwas zäh und vorhersehbar

"Kommissar Gennat und der grüne Skorpion" von Regina Stürickow ist als Taschenbuch - Klappenbroschur mit 304 Seiten im Elsengold Verlag erschienen.

 

Es handelt sich um den vierten Band der Kommissar Gennat - Reihe, jedoch kann jeder Band unabhängig von den anderen gelesen werden.

Regina Stürickow nimmt den Leser diesmal mit ins Jahr 1926 nach Berlin, und erneut hat sie die Atmosphäre perfekt und ausgesprochen authentisch herübergebracht.

Eine verschwundene Leiche, eine wertvolle Brosche in Form eines grünen Skorpions und viele Zeugenbefragungen beschäftigen Ernst Gennat in diesem Fall. Mit dabei und inkognito unterwegs ist auch Reporter Max Kaminski, der Gennat schon bei vorherigen Ermittlungen hilfreich zur Seite gestanden hat.

Die genauen, bildhaften und detaillierten Ortsbeschreibungen im Buch finde ich klasse, so kann man Gennats Spuren herrlich folgen. Eine tolle und hilfreiche Ergänzung wäre in den Einbandklappen eine Übersichtskarte des historischen Berlin , als kleine Anregung an den Verlag ;)

Insgesamt beginnt das Geschehen erstmal gemächlich, die Spannung fängt leise an zu knistern und entwickelt sich stetig. Die Autorin erschafft wieder gekonnt die passende Stimmung, lässt ihre Leserschaft zunächst tief in die Arbeitsweise ihrer Protagonisten blicken und ganz tief in die Geschichte und das historische Berlin in den glamourösen 1920er Jahren eintauchen.

Diesmal hat Regina Stürickow den Schwerpunkt in meinen Augen besonders auf die eher persönlichen Belange der Protagonisten gelegt - die kleinen Details und die herrlichen Dialoge waren das, was hier ein rundes und stimmiges Gesamtbild ausmacht!

Besonders die Charaktere, allen voran Gennat, sein Steinerchen sowie Max Kaminski und Rudolf Lissigkeit sind absolut lebensecht und sympathisch dargestellt und sie alle sind mir schon seit Band 1 wirklich ans Herz gewachsen.

Die Kriminalistik / Ermittlungen haben mir in den Vorgängerbänden besser gefallen, da es stets überraschende Wendungen gab und bis zum Schluß spannend blieb. Diesmal war der Ausgang des Falles vorhersehbar und die Ermittlungen zwischendurch bisweilen etwas zäh.

Mein Fazit: Ein weiterer äußerst lesenswerter Fall aus der hervorragend recherchierten und spannend und authentisch geschriebenen Kommissar Gennat - Reihe.