Rezension

Mit Ernst Gennat war ich in Begleitung des erfolgreichsten deutschen Kriminalisten der Weimarer Zeit ...

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion -

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion
von Regina Stürickow

Bewertet mit 4 Sternen

Wir schreiben das Jahr 1926 und der gute alte Kommissar Gennat hat es nicht leicht die Tage. Nachdem er bei seiner letzten Aufklärung des Doppelmords an den Geschwistern Fehse in Breslau nicht erfolgreich war, scheint ihm ein Mörder gleich wieder einen Streich zu spielen. Gennat wird zu einem Tatort gerufen, doch von der Leiche fehlt jede Spur. Will ihn hier jemand hinters Licht führen? Wo ist die Frau mit dem grünen Skorpion? Gemeinsam mit dem Reporter Max Kaminski, der ihm in der Vergangenheit schon oft gute Dienste geleistet hat und ihm immer gerne zur Seite steht, begibt er sich auf Spurensuche, wo eigentlich keine Spuren sind …

Was für ein herzliches Wiedersehen hatte ich doch mit Gennat in dem neuen Roman der Autorin Regina Stürickow, fast fühlte es sich ein wenig wie Heimkommen an. Er hat sich nicht geändert, seit ich ihn bei seinem letzten Fall begleiten durfte und Süßspeisen – gerne präsentiert von seinem „Steinerchen“, der patenten Sekretärin, sin noch immer seine Leidenschaft. Doch nicht weniger Leidenschaft aber vor allem auch Kombinationsgabe wendet er an, um den vermeintlichen Mörder zu finden. Er muss sich beeilen, denn es bleibt nicht bei einer Leiche und die Zeit drängt.

Die Autorin entführt mich auch dieses Mal wieder mich ins Berlin vor hundert Jahren und lässt mich Großstadtluft schnuppern, wenn auch diese nicht immer angenehm ist. Ich schleiche mich mit ihr durch dunkle Gassen, trinke gemeinsam mit dem Kommissar Kaffee im Romanischen Café und warte an jeder Ecke darauf, auf ein bekanntes Gesicht zu stoßen. Berthold Brecht, Anita Berber, Max Liebermann … die Liste ist endlos, doch ich warte vergebens. Dafür erlebe ich ein spannendes Abenteuer und atme schließlich erleichtert aus, als der Fall gelöst ist. Lasst euch überraschen von diesem neuen Kriminalfall in Berlin. Ich vergebe diesmal vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die auch mal in die Roaring Twenties in Berlin abtauchen möchten.