Rezension

Autobiographischer Familienroman

Rote Sirenen -

Rote Sirenen
von Victoria Belim

Bewertet mit 5 Sternen

Victoria Belim begibt sich in diesem bewegenden Roman auf die Suche nach Spuren und Informationen über ihre Familie aus der Vergangenheit. In Bereh, einem ländlichen Ort in der Ukraine, beginnt sie die Dörfer ihrer Vorfahren abzufahren und stellt Menschen, die den kommenden Krieg fürchten, Fragen nach einer Vergangenheit, die diese nicht unbedingt heraufbeschwören wollen.

Auf sehr nahbare Art und Weise folgt man der Autorin bei dieser Spurensuche, die emotional und historisch hochspannend ist. Insbesondere die vielen unterschiedlichen Frauen, die Victoria bei ihrer Suche begleiten haben mich dabei sehr beeindruckt. Ein wirklich mitreißender autobiographischer Roman, der wahrscheinlich eine Geschichte erzählt wie es sie in der Ukraine tausende gibt - und gerade deshalb so aktuell und faszinierend ist. Die Protagonistin schafft es sich einigen Familientraumata zu stellen und zeigt, dass das Wissen über die Vergangenheit essentiell ist, um die Gegenwart zu verstehen.

Ein schöner, dramatischer und fesselnder Roman über die Geschichte einer Familie und die ganze Ukraine; eine große Leseempfehlung.