Rezension

Beeindruckender Debütroman

Das letzte Polaroid - Nina Sahm

Das letzte Polaroid
von Nina Sahm

Anna ist vierzehn, als sie bei einem Familienurlaub am Balaton Kinga kennenlernt - und durch sie eine ganz andere Art zu leben und lieben. Auch wenn ihre Begegnung nur ein paar Tage andauerte, entsteht daraus eine 10jährige Brieffreundschaft. Als Kinga verunglückt und im Koma liegt, ist Anna sofort zur Stelle - und nun ?

Scheinbar nahtlos gehen in diesem Roman die Übergänge zwischen Vergangenheit, Erinnerungen und der Echzeit ineinander über, fließend, aber dennoch deutlich zu erkennen und abgegrenzt. Ein Widerspruch ? Nein, Nina Sahm gelingt es sehr gekonnt hier eine packende Geschichte aus Sicht der Protagonistin Anna zu erzählen, uns mitzunehmen auf eine Reise, eine Lebensgeschichte, eine Suche, die sich über mehr als 10 Jahre hinzieht.

Der Sprach- und Schreibstil von Nina Sahm hat ein absolut hohes Niveau, ohne unverständlich zu sein, im Gegenteil. Man taucht regelrecht ein in eine Geschichte, die anders ist als andere. Die einen schon nach den ersten Seiten gefangen nimmt und die einen auch nach dem zuklappen der Buchtitel nicht sofort wieder loslässt.  Eine Geschichte, die man gerne weiter spinnen,  weiter raten, weiter sinnierieren, weiter fragen, weiter denken möchte.

  "Das letzte Polaroid", und damit auch die Polaroidkamera, die in dem Roman eine große Rolle spielt, wecken nostagische Erinnerungen an die Zeit der Sofortbildkamera. Es ist auch ein Sinnbild für das Festhalten von Erinnerungen und ein Betrachten von Erinnerungen, so wie es Anna hier mit ihren Erinnerungen tut.

Hervorheben muss ich aber noch die vielen, vielen (un-)nützlichen Weisheiten, die die Autorin hier zusammengetragen hat und Anna und ihrem Vater in den Mund gelegt hat. Sie erheitern, gefallen, lassen den Leser schmunzeln und den Kopf schütteln, verleihen dem Roman aber eine humorige Note, die das ganze Abrunden zu einem tollen, nachdenklichen und empfehlenswerten Buch!