Rezension

Beim zweiten Mal nicht mehr so gut

Azrael - Wolfgang Hohlbein

Azrael
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 2.5 Sternen

Cover / Artwork / Aufbau des Romans    

Meine Version von "Azrael" sieht ein wenig anders aus, als hier auf der Seite abgebildet, aber an sich mag ich beide. Interessant ist, dass der Handlungsstrang immer wieder aus einem anderen Blickfeld beschrieben wird, was jedoch nicht wie eine übliche Rahmengeschichte wirkt, da die Handlung stringent und kontinuierlich also ohne Zeitsprünge vorangetrieben wird. Das Genre betreffend würde ich den Roman sowohl in die Thriller als auch in die Horrorecke stellen wollen, wobei ich Fans beider Genre verstehen kann, wenn diese dabei nicht zufrieden sind, da der Roman einfach eine Mischung ist und daher in meinen Augen eher seichter Natur ist.

 

Inhalt

In Berlin geschehen eine Reihe von Selbstmorden, die die Polizei im Atem hält. Eine Gemeinsamkeit bei diesen Taten ist das Wort AZRAEL, das stets in irgendeiner Weise am Tatort auftaucht. Ein Inspektor macht sich auf die Suche. Und dann haben wir noch Mark, der an seinem 18. Geburtstag aus dem Internat auszieht, um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

 

Fazit

Ich hatte das Buch vor vielen Jahren schon einmal gelesen und ich muss sagen, dass es damals eine völlig andere Wirkung auf mich hatte. Laut meiner Taschenbuchausgabe kam es 1994 in den deutschen Buchhandel, daher muss ich es circa 1996 gelesen haben. Es ist lustig, da ich mich kaum an den Inhalt des Buches erinnern konnte, jedoch noch sehr gut daran, was das Buch mit mir gemacht hat. Einzelnen Szenen waren mir immer wie ein altes Foto präsent vor dem geistigen Auge und haben mich somit begleitet - immer mit dem Gedanken verbunden, das Buch eines Tages noch einmal zu lesen. 

Beim zweiten Lesen habe ich zwar diese besagten Szenen schnell identifzieren können, doch irgendwie hatten sie kaum Wirkung auf mich, was mich schon ein wenig traurig gemacht hatte. Doch was mich wirklich überrascht hat war, dass mir die Protagonisten absolut und allesamt unsympathisch waren und zwar nicht in der Art unsympathisch, wie man einen guten Antagonisten einfach nicht mag, sondern in der Art, dass man Handlungen mit einem Augenrollen kommentiert, Aussagen als nervtötend empfindet und man ständig das Gefühl hat, weiterblättern zu müssen, oder zumindest ein paar Zeilen zu überspringen. Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Geschmäcker ändern sich über die Zeit und vielleicht haben einen manche Geschichten einfach nur beim ersten Mal.

Ich habe auch den zweiten Teil noch in meinem SuB liegen, doch irgendwie muss ich mir jetzt genau überlegen, ob ich die Geschichte weiter verfolgen möchte. An dieser Stelle fällt mir auch noch auf, dass ich die Auflösung der Geschichte irgendwie nicht mochte, doch das bleibt nun wirklich Geschmackssache. Was ich nach wie vor gut fand war die Art und Weise, wie der Autor die Charaktere in das Geschehen einführt, sie mit wenigen Sätzen charakterlich zu umreißen versteht.