Rezension

Belanglos

Tannöd - Andrea Maria Schenkel

Tannöd
von Andrea Maria Schenkel

Man kennt das, ein Autor nimmt sich eine historische Begebenheit vor und operiert sie zu einem Roman um. Mangelnden Einfallsreichtum sollte man nicht per se kritisieren und manch ein Buch, das historische Begebenheiten zum Thema hat, ist durchaus gelungen (z.B. "Die Bestie vom Schlesischen Bahnhof"), nun also Andrea Maria Schenkel...

Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Auf einem, in der Einöde gelegenen, Bauernhof geschieht ein Massenmord - eine ganze Familie, inklusive Haushaltshilfe, wird ausgelöscht (dieses Verbrechen ereignete sich tatsächlich, und wird noch heute in kruden Internetforen diskutiert). Wer ist der Täter? Wo liegt das Motiv? Die Angst geht um in neheliegenden Dorf und Vermutungen und Verdächtigungen machen die Runde.

"Tannöd" ist ein in (fast) allen Belangen schwaches Buch. Perspektivwechsel erhöhen in den meisten Fällen die Spannung, hier leider nicht. Die von der Autorin gewählte Sprache schläfert ein, die Handlung kommt nicht wirklich in Gang. Ein brutaler Mord (und die, an den Haaren herbeigezogene, mögliche Verbindung zu Verbrechen im Zweiten Weltkrieg) reicht nun mal nicht aus, um nicht vorhandenes Talent zu kaschieren.

Fazit: Ein wirklich belangloses Buch, das auf ganzer Linie enttäuscht.

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 07. Dezember 2013 um 22:35

Das Buch wurde so sehr gelobt - habe ich auch nie ganz verstanden und fand es auch nicht gut, wenn auch nicht ganz so schlecht.