Rezension

Berührend und eindringlich

Zwölf Leben - Ayana Mathis

Zwölf Leben
von Ayana Mathis

Bewertet mit 5 Sternen

Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht wie lang ich dieses Buch bereits lesen will. Es wurde mir vor Ewigkeiten mal von einem Mitarbeiter des dtv empfohlen als ich nach einem Buch gefragt hatte, dass mit “Neuland” vergleichbar wäre. Nun er legte mir “Zwölf Leben” ans Herz, wobei ich heute nicht mehr weiß wie genau er es beschrieben hatte.

Der Einstieg in Ayana Mathis Buch ist mir erstaunlich leicht gefallen. Dies liegt nicht zuletzt am wundervollen Schreibstil der Autorin aber auch an der Situation zu Beginn des Romans. Hatties Zwillinge sind an einer schweren Lungenentzündung erkrankt und kämpfen um ihr Leben. Die Eindringlichkeit und Dramatik der Situation geht direkt auf den Leser über und so hatte ich bereits nach wenigen Seiten den ersten Kloß im Hals.

Ich werde diesmal weniger auf die einzelnen Charaktere des Romans eingehen, denn in “Zwölf Leben” werden die Schicksale und Erlebnisse verschiedener Charaktere vorgestellt. Die Kapitel selbst sind dabei in sich abgeschlossen, so dass es zunächst keinen wirklichen roten Faden durch das Buch zu geben scheint. Jede der Figuren ist jedoch mit Hattie verwandt. Es sind ihre Kinder und Enkel mit deren Erlebnissen sich das Bild der Familie schrittweise zusammensetzt. “Zwölf Leben” ist dadurch weniger ein Roman wie man ihn kennt aber dennoch ungemein reizvoll und lesenswert.

 Ich hatte durchaus meine Erwartungen an dieses Buch, aber auch leichte Befürchtungen. Da hier verschiedene Schicksale erzählt werden, die hinsichtlich der Familie miteinander verknüpft sind aber sonst nur indirekt miteinander zu tun haben, hätte es sich um einen eher trockenen Roman handeln können. Der Schreibstil Ayana Mathis lässt Trockenheit allerdings nicht zu. Stattdessen wird der Leser direkt zu Beginn des Buches abgeholt und bis zur letzten Seite nicht mehr von der Hand gelassen. Dieser Roman ist fesselnd, überzeugt mit seiner Eindringlichkeit und einem großartigen Schreibstil. “Zwölf Leben” sollte gelesen werden und erhält daher von mir wohlverdiente 5 Sterne.