Rezension

Berührende Einblicke in das Leben einer Jugendlichen zur Zeit des NS-Regimes

Das Tagebuch der Anne Frank - Ari Folman, David Polonsky, Anne Frank

Das Tagebuch der Anne Frank
von Ari Folman David Polonsky Anne Frank

Die vorliegende Neuausgabe des Anne-Frank-Tagebuches ist gleichsam eine "Jubiläumsausgabe". Vor 75 Jahren, also im Jahre 1947, erschien die durch den Vater freigegebene Erstversion des Tagebuches in niederländischer Sprache unter dem Titel "Het Achterhuis". Diese Erstausgabe erfuhr mehrere Überarbeitungen und es machte sich Verwirrung breit, welche der Versionen denn nun dem Original am Nächsten kommt.
Die vorliegende Neuerscheinung entspricht der weltweit gültigen und verbindlichen Fassung (Version D), die aus dem Niederländischen durch Mirjam Pressler übersetzt und im Jahre 1991 erstmals aufgelegt wurde.
Der vorliegenden Jubiläumsausgabe wurde ein schickes Äußeres (Cover) zuteil, von der Gestaltung ähnlich dem Einband, den Anne Frank seinerzeit 1942 zu ihrem 13. Geburtstag erhalten hatte. Inhaltlich hingegen entspricht es (selbstverständlich) der o.g. verbindlichen Leseausgabe des Tagebuchs von Anne Frank.

Die Tagebuchaufzeichnungen der Anne Frank beginnen demzufolge am 12. Juni 1942, kurz bevor Anne Frank gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Schwester Margot in einem Hinterhaus der Amsterdamer Prinsengracht untertauchen und gemeinsam mit weiteren 4 Personen (3 Erwachsenen und einem Jugendlichen) vor den Nationalsozialisten ein Versteck beziehen.
Mit acht Personen über etwas mehr als zwei Jahre hinweg auf engstem Raum leben, stets im Versteck, ohne die Möglichkeit nach Draußen zu gehen und dementsprechend wenig Raum für Privatsphäre.
Anne Frank beschreibt diesen Alltag und hierdurch kann die Leserschaft Anteil nehmen , wie Anne vom Kind zu einer jungen Frau heranreift. Ihre Erlebnisse, Sorgen, Nöte und Sehnsüchte verrät sie nur ihrem Tagebuch, worin sie Briefe an eine fiktive Freundin namens "Kitty" schreibt.

Es ist davon auszugehen, dass die Allermeisten schon vom Tagebuch der Anne Frank zumindest gehört haben. Es zu lesen geht einen deutlichen Schritt weiter. Eine anrührende und berührende Lektüre, für alle Altersklassen vom Jugendlichen zum Erwachsenen eine absolute Leseempfehlung!
Die vorgelagerten und nachgeschalteten Erläuterungen zu den widrigen Umständen der Familie Frank (und deren Mitbewohnern) ergänzen das Tagebuch in einer besonderen und durchweg gelungenen Form.