Rezension

Berührende Geschichte

Du und ich und das Meer
von Sandy Taylor

Bewertet mit 5 Sternen

Brighton 1954: Dottie und Mary lernen sich mit 8 Jahren kennen. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, werden die beide Mädchen beste Freundinnen.

Brighton 1963: Dottie und Mary, mittlerweile 17 Jahre alt, haben mehr als die Hälfte ihres Lebens miteinander verbracht. Sie haben unzählige Stunden miteinander verbracht, zusammen gelacht und Kummer überstanden. Doch dann geschieht etwas, was für Dottie die Welt auf den Kopf stellt. Und Mary, ihre beste Freundin, hat daran Mitschuld. Alles ist nun verändert, doch wem kann sie sich nun noch anvertrauen? Wie geht ihr Leben weiter?

 

Das Buch beschreibt die wundervolle Freundschaft von Dottie und Mary. Zwei Mädchen, die sich alles anvertrauen, die immer auf die andere zählen konnten. Alle Höhen und Tiefen haben sie miteinander überlebt, seitdem sich die Beiden kennengelernt haben. Sie haben alles miteinander geteilt, schon von dem ersten Tag der Freundschaft an.

Die beiden Freundinnen haben unterschiedliche Lebensansichten und einen unterschiedlichen Geschmack bei ihren Partnern. Während Dottie sich ein einfaches Leben in ihrer Heimatstadt Brighton wünscht, will Mary Künstlerin in Paris werden. Doch trotz der verschiedenen Meinungen über die Zukunft, tolerieren sie dies und versuchen sich immer zu unterstützen. Das Buch hat mir mal wieder deutlich gemacht, wie glücklich man über gute Freunde sein kann. Wie wichtig Freundschaft und Unterstützung ist. Ein Buch, über welches ich auch in freien Momenten nachgedacht habe. Es dient also nicht nur zur Unterhaltung, sondern hat auch eine Nachricht.

Schon als ich das Cover entdeckt habe, war ich begeistert. Es wirkt gleichzeitig modern, aber auch sehr nostalgisch. Eine junge Frau, die in die Kamera lächelt. Dazu bunte Kreise, die das eigentlich schwarz-weiße Bild auflockern. Im Hintergrund ein Pier, bei welchem ich der Meinung bin, dass es der Brightoner Pier sein könnte. Eine Verbindung zu dem Ort der Handlung im Roman – Brighton.

Ich war schon nach wenigen Sätzen sehr begeistert von der Sprache und Schreibweise. Die Szenen wurden mit sehr viel Detailtreue beschrieben, man konnte sich vieles bildlich vorstellen. Dies hat es mir auch ermöglicht, mich von der ersten Seite an vollkommen auf das Buch einzulassen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich musste mich jedoch erst daran gewöhnen, nach sehr langer Zeit mal wieder ein Buch aus der Ich-Form zu lesen. Jedoch hat dies das Buch für mich auch wieder besonders gemacht, dadurch habe ich mich den Charakteren noch näher gefühlt. Auch von der Beschreibung und dem Verhalten der Protagonisten bin ich begeistert. Sie sind alle nicht perfekt und doch liebevoll dargestellt, wenn auch alle auf ihre eigene Art und Weise. Protagonisten, mit denen man sich leicht identifizieren kann. Man hat sehr deutlich gemerkt, dass die Autorin sehr viel Liebe in das gesamte Werk gesteckt hat.

Von der ersten bis zur letzten Seite, vom Prolog bis zum Epilog ist das Buch sehr schlüssig. Zwar blieben bei mir einige Fragen offen, doch da es eine Fortsetzung gibt, bin ich sehr hoffnungsvoll, dass diese Fragen geklärt werden!

Der Roman wird hauptsächlich von Dottie aus der Ich-Form geschrieben. So erhalten wir immer Informationen aus ihrer Perspektive. Doch auch Mary kommt nicht zu kurz. Von ihr gibt es am Ende häufig einen Tagebucheintrag, wo die Ereignisse des Kapitels kurz aus ihrer Sicht zusammengefasst. Dabei können wir auch Mary dabei verfolgen, wie sie erwachsen wird. Eine sehr gelungene und schöne Idee!

Ein Buch, welches eine lange und intensive Freundschaft beschreibt und mich sehr berührt hat.