Besser als das Buch ;)
Bewertet mit 4 Sternen
Es gibt schon Unmengen von Rezensionen über das Buch „Rubinrot“. Da ich es jetzt aber auch als Hörspiel intus habe, gibt’s darüber auch eine kleine Kurzrezension.
Gwendolyn ist absolut normal. Sie hat eine beste Freundin. Geht zur Schule und wohnt in einer alten, kleinen Villa mit ihrer liebenswerten Familie. Nur Tante Glenda ist vielleicht nicht so liebenswert. Auch nicht ihre Tochter Charlotte, Gwens Cousine, die sich für etwas Besseres hält. Wahrscheinlich auch nur, weil sie das Zeitreise-Gene ihrer Familie geerbt hat. Dafür kann Gwen Geister sehen, auch wenn ihr das niemand so recht glauben mag. Ach und ihre Tante Maddy hat Visionen, von denen auch nicht alle wirklich überzeugt sind. Okay, vielleicht ist Gwen doch nicht so normal, ihre Familie schon gar nicht. Doch damit kann sie gut Leben. Erst als sie plötzlich einen Zeitsprung nach dem anderen macht, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. Charlotte sollte doch durch die Zeit springen, wieso dann sie?
Gwen ist die Sympatieträgerin schlechthin. Denn zunächst wirkt sie ganz normal. Erst als man ihre Familie kennenlernt und weiß das sie Geister sehen kann, hebt sie sich von den 0815-Mädchen ab. Doch um all das macht sie keinen großen Wirbel. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Geheimnis bleiben muss oder einfach, weil sie damit aufgewachsen ist. Das habe ich ihr immer hoch angerechnet – das Gwen auf dem Boden bleibt. Auch als die Geschehnisse um sie herum immer mysteriöser und gefährlich werden. Man kauft es ihr ab, ihr Handeln, ihre Entscheidungen. Sie wirkt realistisch. Die ganze Zeit hat sie Zweifel und Ängste, lässt sich von ihnen aber nicht lähmen und beweist immer wieder ihren Mut.
Und sie ist von Gideon nicht sofort hingerissen. Das Gezanke zwischen den beiden ist immer wieder für ein paar Schmunzler gut. Natürlich weiß man von vorn herein, dass die Beiden zusammen gehören, aber Gwen & Gideon wissen das noch nicht. ;)
Das Hörbuch war innerhalb von 2 Tagen gehört, was wohl an der verkürzten Fassung liegt, die nur 292 Minuten beträgt, was freilich nicht lang ist. Weshalb ich mich frage, wieso es nicht gleich eine ungekürzte Fassung geworden ist?
Sascha Maria Icks macht ihre Sache gut und ihre Stimme gehört zu jenen, die sich gut einprägen und herausstechen. Genau das war es aber, wieso ich sie nicht als passend empfand. Das eine 16-Jährige so eine Stimmfarbe hat, wird eher eine Ausnahme sein. Frau Icks Stimme hat einfach Charakter. Man hört ihr an, das sie schon älter ist, erfahrener und das beißt sich mit Gwendolyn. Ich konnte mich einfach nicht an die Stimme gewöhnen. Allerdings wird die Sprechstimme einfach eine Frage des Geschmacks sein und bleiben. Denn sonst hört man Frau Icks gerne zu. Als Gwen spricht sie langsam und deutlich, bei anderen Charakteren wie Charlotte oder Tante Glenda, spricht sie schneller, höher und auch schnippischer – was mir besonders gut gefallen hat.
Auch wer die Bücher schon gelesen hat – sie sogar im Regal stehen – sollte einen Abstecher mit dem Hörbuch wagen. Es ist vor allem für jene, die keine Zeit haben, die Bücher noch einmal zu lesen, weil der SUB einfach zu groß ist und trotzdem mal wieder Gwens Geschichte erleben möchte. So ist das Hörbuch auch das perfekte Mittel, um sein Gedächtnis aufzufrischen, um für den baldigen Kinofilm gewappnet zu sein!